Ortsgemeinde Niederzissen

Geschrieben am 7. September 2020

WIE SOLL DER MEHRZWECKBAU AUSSEHEN?

Nur ein einziges, dafür aber ein ganz bedeutendes Thema für die Infrastruktur der Gemeinde stand bei der jüngsten Zusammenkunft des Bauausschusses von Niederzissen auf der Tagesordnung: die Konzeptplanung des Mehrzweckgebäudes am Marktplatz, das auf der durch den Abriss des alten Bauhofs frei gewordenen Fläche entstehen soll.

Dirk Grones vom KiG-Architekturbüro in Kempenich präsentierte dabei einen ersten Gestaltungsvorschlag, der auf den schriftlichen Vorgaben des Gemeinderates basierte. Er zeigte ein Gebäude mit Giebeldach, das mit Blickbezug zum Marktplatz, zur Kirche und zur Burg Olbrück hin ausgerichtet ist. Die relativ dunkle Fassadenfarbe in Kombination mit warmer Holzschalung begründete Grones mit der Anpassung an die umliegenden Häuser. Kernstück des Gebäudes ist ein Mehrzweckraum, der etwa 50 Personen an Tischen Platz bieten soll.

Bild: Vor der Alten Schule stand bis zum Vorjahr der Niederzissener Bauhof. Jetzt soll hier ein Mehrzweckgebäude entstehen. Der Bauausschuss beriet jetzt über die Ausstattungsdetails.

Die anschließenden Diskussionen, an denen sich neben dem Bauausschuss auch einige Gemeinderatsmitglieder beteiligten, rankten sich in erster Linie um die Dachform. Als Alternativen zum Giebel wurden ein Flach- und ein Pultdach angeregt. Auch die Heizung wurde thematisiert. In früheren Überlegungen war die Möglichkeit eines Anschlusses an die benachbarte Alte Schule ins Auge gefasst worden. „Diese Heizung ist allerdings in die Jahre gekommen“, sagte Beigeordneter Ralf Doll, der die Sitzung als Zuständiger für das Bauwesen in Niederzissen leitete. Der Zustand der Heizung in der Alten Schule und die Machbarkeit eines Anschlusses des neuen Gebäudes sollen nunmehr von einem Fachmann überprüft werden. Fest steht aber schon jetzt: Eine Fußbodenheizung wird´s im Mehrzweckgebäude nicht geben, weil diese zu träge beim Hochfahren ist. Denn nach seiner Fertigstellung wird das neue Haus sicherlich nicht so permanent genutzt, dass es ständig beheizt werden muss. Als logische Alternative käme sicherlich der Anschluss des Mehrzweckgebäudes ans bestehende Gasnetz infrage.


Ausschussmitglied Ingo Stürmer sprach einen weiteren Aspekt an: die vorgesehene Größe des Veranstaltungsraumes. „Ist er mit sechs Metern Breite ausreichend dimensioniert für zwei Tischreihen mit jeweils zwei Stuhlreihen?“, fragte er. Weil auch einige Kollegen dieses Problem sahen, wird Architekt Grones jetzt die Möglichkeit prüfen, mit kleinen Planänderungen etwas mehr Raumbreite zu schaffen.


Weiterhin wurde der Planer beauftragt, für das Behinderten-WC einen separaten Ein- und Ausgang vorzusehen, damit die Haupteingangstür nicht immer unverschlossen sein muss. Vor der Außentür zur Teeküche soll ein Dachüberstand eingeplant werden. Weiterhin wird Grones prüfen, ob die Front zum Marktplatz hin komplett als Glasfassade gestaltet werden kann und welche Auswirkungen das auf die Kosten hat. Er wird drei Zeichnungen erstellen, auf denen das Gebäude auf seinem endgültigen Standort, dem rückwärtigen Bereich der Fläche, eingezeichnet ist. In den Zeichnungen sollen die verschiedenen Dachformen dargestellt werden.


Zu den Kosten konnte sich Grones beim jetzigen Planungsstand noch nicht äußern. Der Gemeinderat hat aber schon vor einigen Monaten eine Obergrenze von 400 000 Euro festgelegt. Ob die mit den vom Ausschuss gewünschten Änderungen eingehalten werden kann, bleibt abzuwarten.


Foto:  ©Hans-Willi Kempenich
Text:  ©Hans-Willi Kempenich