Ortsgemeinde Niederzissen

Niederzissen

Ortsgemeinde

Ortsbeschreibung Rodder

Ein Auszug aus der Geschichte des Ortsteils Rodder

Da bereits 1428 eine Kapelle in Rodder vorhanden war ist davon auszugehen, dass der Ort bereits zu dieser Zeit schon besiedelt war. Genauere Angaben über den Zeitpunkt der ersten Besiedlungen gibt es nicht. Der Ort Rodder, früher ein Ortsteil der Gemeinde Niederdürenbach, wurde zum 1.1.1979 in die Gemeinde Niederzissen einge-gliedert. Die Eingliederung geschah auf Antrag eines großen Teils der Rodderer Bevölkerung. Im Ortsteil Rodder leben 145 Einwohner. Im Rahmen der Dorferneuerung wurden die Kapelle und die alte Schule saniert und umgebaut. Weiterhin sind die Umfeldgestaltung der „Alten Schule“ zum neuen Dorfmittelpunkt und die Renaturierung des Mertenbaches geplant.

Die Kapelle

Die Kapelle wurde bereits im Jahre 1428 urkundlich als Filial-Kapelle von Niederzissen erwähnt. Da die Kapelle im Laufe der Jahrhunderte baufällig geworden war, beschlossen die Bürger eine neue Kapelle zu bauen. Ohne jede fremde Hilfe gaben sie sich an die Arbeit. 1869 war das Gemeinschaftswerk dann fertig gestellt und zu Ehren der Himmelfahrt Marien geweiht worden. Die Kapelle ist im gotischen Stil erbaut. Sie verfügt über eine Sakristei und eine Empore. Der Altar stammt aus der alten Brenker Kapelle. Der Altaraufbau wurde Anfang Mai 1896 durch den Kunstschreiner Cohen aus Koblenz aufgestellt. Das Altarbild stellt die Himmelfahrt Mariens dar. Zur Seite des Altars hängt an der Wand ein Ölgemälde „Mater dolorosa“. 14 Kreuzwegstationsbilder, 1889 angeschafft, und ein Segensbild hängen an den Seitenwänden. War die Kapelle 1872 noch nicht zur Darbringung des hl. Messopfers eingerichtet, dürfte die Konsekrierung doch bald danach erfolgt sein.

Gegen 1942 wurde die alte, im Glockenturm hängende Glocke für die deutsche Wehrmacht beschlagnahmt und mit anderen Glocken des Heimatbereichs zur Herstellung von Kanonen ins Ruhrgebiet zur Einschmelzung gebracht. Gegen 1950 beschaffte sich die Gemeinde eine neue, einfache Glocke. 1978 wurde diese Glocke wieder abgenommen und auf der Empore abgestellt, da zwei neue Glocken aufgehängt wurden und für die dritte Glocke kein Platz mehr war.

Auch hat der Klang der alten Glocke nicht mehr zu dem der neuen Glocken gepasst. Im Jahre 2006 wurde das Geläut nochmals verbessert. Eine neue größere Marien-Glocke schwingt nun mit der alten Johannes-Glocke an einem neuen Glockenstuhl. Besonders zu erwähnen ist, dass auch ein elektrischer Antrieb eingebaut wurde und seither erklingt pünktlich jeden Tag die Mittags- und Abendglocke mit einem vorgeschalteten Angelusläuten.

Die Schule

Obwohl Rodder damals zur Gemeinde Niederdürenbach gehörte, besuchten die Kinder die ca. 4 km entfernte Schule in Niederzissen, was allerdings besonders aufgrund des langen und beschwerlichen Weges, besonders im Winter, nicht ganz unproblematisch war. In diesem Zusammenhang reichten am 14.09.1885 einige Rodderer Familienväter ein Gesuch um Befreiung ihrer Kinder vom nachmittägigen Schulunterricht ein, dem aber nicht stattgegeben wurde.

Der Vorschlag, die Kinder aus Rodder nach Dedenbach in die Schule gehen zu lassen, wurde mit der Begründung abgewiesen, dass es nicht günstig erschien, die Kinder einer Schule zuzuweisen, welche in einer anderen Gemeinde und einem anderen Pfarrbezirk lag. Am 18.02.1892 wandten sich mehrere Bürger aus Rodder an den Bürgermeister und Lokalschulinspektor Tölle mit der Bitte um Erlaubnis zum Bau einer eigenen Schule in Rodder. Am 10.12.1892 beschloss die Regierung in Koblenz, in Rodder eine eigene Schule einzurichten. Am 02.01.1893 erfolgte die Eröffnung der neuen Schule auf einer Etage des von der Gemeinde angemieteten Wohnhauses von Johann Joseph Schneider. Im Frühjahr des Jahres 1906 wurde dann mit dem Schulhausneubau begonnen. 

Am 24.05.1907 konnte der Unterricht in der neuen Schule aufgenommen werden. 1964 wurde die Schule in Rodder auf Grund einer Schulreform und sinkender Schülerzahlen aufgelöst und die Kinder besuchten fortan die Schule in Niederzissen. 1967 vermietete die Gemeinde die frühere Lehrerwohnung. Der Bürgerverein Rodder übernahm 1979 den ehemaligen Schulsaal und baute ihn mit Hilfe der Ortsgemeinde zu einer Begegnungsstätte für Jung und Alt um. Im Jahre 2009 hat die Ortsgemeinde Niederzissen mit dem Ortsteil Rodder am Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teilgenommen und den 2. Platz belegt. Der Bürgerverein hat beim Kreiswettbewerb der Vereine den 3. Platz geschafft.