Ortsgemeinde Niederzissen

Niederzissen

Ortsgemeinde

Geschrieben am 18. Dezember 2020

VISION DES MEHRZWECKGEBÄUDES AUF DEM MARKTPLATZ

Nun hat auch der Niederzissener Gemeinderat die Pläne für die Gestaltung des Mehrzweckgebäudes am Marktplatz abgesegnet. Demnach wird das Gebäude mit einem Satteldach versehen. Die Mandatsträger schlossen sich damit einer Empfehlung des Bauausschusses an, der sich vor wenigen Wochen ebenfalls für ein Satteldach und gegen ein Flach- oder Pultdach ausgesprochen hatte (die RZ berichtete).

Die Ratssitzung fand als Videokonferenz statt, wobei sich die Niederzissener Gemeindeverwaltung die neue Technik im Wappensaal des Rathauses zunutze machte.

Auch bezüglich der Heizung folgte der Rat der Empfehlung des Bauausschusses und somit des zuständigen Architekten Helmut Pertz, der eine gemeinsame Pelletheizung für die benachbarte Alte Schule und das Mehrzweckgebäude favorisiert. Bislang wird in der Alten Schule eine Gasheizung betrieben, die jedoch inzwischen 20 Jahre alt ist und zuletzt sehr störanfällig war. In den vergangenen Jahren musste die Gemeinde schon mehrere Tausend Euro für Reparaturkosten aufwenden.

Helmut Pertz war es auch, der den Ratsmitgliedern eine Wirtschaftlichkeitsanalyse für eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des neuen Bauhofes präsentierte. Das Ergebnis: Die Dachfläche ist für Solartechnik sehr gut geeignet, für die Gemeinde ist das Projekt aber aus Gründen der Wirtschaftlichkeit nicht empfehlenswert. Daraufhin beschloss der Rat mit überwältigender Mehrheit, das Dach für die Installation einer PV-Anlage zu verpachten.

Bild: So wird das Mehrzweckgebäude am Niederzissener Marktplatz neben der Alten Schule aussehen. Der Gemeinderat sprach sich wie der Bauausschuss für ein Satteldach aus.

Nicht wirtschaftlich ist nach einem Motorschaden auch die Reparatur des zehn Jahre alten Gemeinde-Lkw, deren Kosten sich auf 12 000 bis 15 000 Euro belaufen würden. Beigeordneter Ralf Doll hat zwischenzeitlich Erkundungen für eine Ersatzbeschaffung angestellt. Danach schlägt der Kauf eines Fuso Canter von Mitsubishi mit 44 600 Euro zu Buche. Das Altfahrzeug wird mit 3500 Euro in Zahlung genommen. Der Rat stimmte dem Geschäft zu.

In der Ortsgemeinde müssen rund 30 Bäume in verschiedenen Straßen aus Gründen der Verkehrssicherheit gepflegt und zurückgeschnitten werden. Der Auftrag ging an den Forstbetrieb Doll aus Herschbroich zum Angebotspreis von 3300 Euro. Die Pflege der Ausgleichsflächen für das Neubaugebiet Joch übernimmt die Firma Wagner aus Niederzissen. Kosten: 9980 Euro. Das Angebot beinhaltet die Pflege der Beete sowie das Mähen der Grünflächen sowie die Wässerung der Pflanzen und Bäume, beginnend im Frühjahr 2021 bis Ende 2022. Die beim Auslegungsverfahren zum Bebauungsplan „Bausenberg III“ eingegangenen Stellungnahmen wurden allesamt mit einstimmigen Beschlüssen gewürdigt.

Unter dem Vorsitz von Ratsmitglied Christoph Schmitt wurde der Jahresabschluss 2019 beschlossen. Der Ergebnishaushalt schließt darin mit einem Überschuss von 940 000 Euro, die Finanzrechnung mit einem Plus von 312 000 Euro. Die Zahlen präsentierte Ratsmitglied Stefen Schiele als Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses.

Nicht verlängern wird die Gemeinde ihr Rücktrittsrecht von den Verträgen bei den Grundstückskäufen für das geplante Baugebiet „Oben im Joch“. Die Frist zum 31. Dezember dieses Jahres war für den Fall vereinbart worden, dass der Bebauungsplan doch nicht rechtskräftig wird, weil naturschutzfachliche Auflagen nicht zu erfüllen sind. Eines der möglichen Hindernisse auf dem Weg zu neuen Bauflächen ist ein Steinkauz-Vorkommen.

Bei nur einer Gegenstimme beschloss der Rat aber, die Rücktrittsfrist nicht zu verlängern. Somit trägt die Gemeinde ein Risiko: Sollte der Bebauungsplan nicht zustande kommen, hätte sie Ackerflächen zu überhöhten Preisen aufgekauft. „Ich bin aber – wie fast der gesamte Rat – trotz der derzeitigen Probleme zuversichtlich, dass wir am Ende des Tages den Bebauungsplan ausweisen können“, zeigte sich Ortsbürgermeister Rolf Hans optimistisch. Die Verlängerung des Rücktrittsrechtes müsste in erneuter notarieller Beurkundung erfolgen und würde noch einmal rund 30 Prozent der bisherigen Notarkosten verursachen.
„Außerdem ist nicht absehbar, ob die Alteigentümer überhaupt bereit wären, das Rücktrittsrecht zu verlängern“, gab der Gemeindechef zu bedenken.

Die KSK Ahrweiler sponsert im Kreis mehrere Schnellladestationen für Elektrofahrzeuge. Eine davon wird auf dem Niederzissener Marktplatz installiert. Mit einem möglichen Betreiber ist das Geldinstitut derzeit in Verhandlungen. Schon zu Beginn des neuen Jahres soll die Station errichtet werden..


Fotos:  ©KG Architektur, Kempenich
Text:    ©Hans-Willi Kempenich