Wie soll die durch den Abriss des alten Bauhofs freiwerdende Fläche in bester Lage auf dem vor wenigen Jahre neu gestalteten Marktplatz genutzt werden? Die Antwort auf diese Frage hat in Niederzissen einen hohen Stellenwert, weshalb die Gemeindeverwaltung jetzt die Mitbürger zu einer Versammlung ins Foyer der Bausenberghalle einlud.
Ziel der Veranstaltung war es, die vom Bauausschuss im vergangenen halben Jahr erarbeiteten Möglichkeiten vorzustellen und weitere Gestaltungsvorschläge in Erfahrung zu bringen.
Denn schon nach der Sommerpause sollen zunächst der Bauausschuss und gleich darauf der Rat beschließen, mit welcher Einrichtung und mit welchem Gebäudetyp der Ortskern um den Markt- und Mehrgenerationenplatz weiter aufgewertet werden kann. Schon im Oktober des vergangenen Jahres hatten sich die Mandatsträger mit der Thematik befasst und sich dabei von Angelika Petrat von der Kreisverwaltung beraten lassen, die dabei einige sehr ansehnliche Containergebäude zeigte.
Drei Gestaltungsvarianten wurden vom Bauausschuss als möglich erachtet: ein Mehrzweckgebäude in Holzrahmenbauweise, eine Containerlösung sowie der Umbau des bestehenden Gebäudes. Fest steht auf jeden Fall, dass eine ausreichend dimensionierte Toilettenanlage vorhanden sein muss, die bei den zahlreichen Veranstaltungen auf dem Marktplatz dringend benötigt wird. Schließlich fiele die jetzige WC-Anlage mit dem Abriss des alten Bauhofs weg.
Ortsbürgermeister Rolf Hans stellte in der Bürgerversammlung einen möglichen Flachbau vor, dessen besonderer Charme in einer überdachten Terrasse liegt. Diese könnte als Dauerlösung künftig die Bühne ersetzen, die bei Veranstaltungen wie dem Nikolausmarkt immer wieder neu aufgebaut werden muss. Die Gebäudemaße würden sich auf 13 mal 9 Meter belaufen. Hinzu käme der überdachte Außenbereich von 9 mal 5 Metern. Der Mehrzweckraum ist mit etwa 50 Quadratmetern vorgesehen. Er wird von vier bodentiefen Fenstern mit viel Licht versorgt. Die Außenansicht soll durch einen Materialmix aus Putz und Holz aufgelockert werden.
Nachgedacht wird und wurde aber auch über den Aus- und Umbau des Altgebäudes. Eine Mitbürgerin, als Architektin eine Frau vom Fach, zeigte einen Entwurf für ein hübsches „Café am Markt“, der genau diese Variante veranschaulicht. Als neuer Vorschlag kam bei der Bürgerversammlung der Bau eines offenen Pavillons in die Diskussion. Der soll mit beweglichen Seitenteilen verschlossen werden können. Nachteil: Es müsste eine gesonderte Toilettenanlage errichtet werden. Einig war man sich allerdings darüber, dass das neue Gebäude mit einem Sattel- oder Walmdach versehen wird.
Bei einer Abstimmung sprach sich etwa die Hälfte der Anwesenden für die vom Ortsbürgermeister vorgestellte Gebäudevariante aus. Aber auch ein Pavillon wurde von vielen favorisiert, während der Umbau des Altgebäudes und ein Container nur wenig Zustimmung fanden. Übrigens: Unter den Versammlungsteilnehmern waren erfreulicherweise auffällig viele jüngere Mitbürger.
Text: ©Hans-Willi Kempenich