Ortsgemeinde Niederzissen

Niederzissen

Ortsgemeinde

Geschrieben am 19. September 2019

TREFFEN DER VEREINSVERTRETER 2019

Veranstaltungen koordinieren und gemeinsam planen – dazu dienen in erster Linie die regelmäßigen Treffen der Niederzissener Ortsvereine mit der Gemeindeverwaltung. Da das Jahr 2019 aber schon weit fortgeschritten ist, war es jetzt auch an der Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen. Und die Diskussion über ein geplantes Bauvorhaben der Gemeinde nahm ebenfalls breiten Raum ein.

Die Nachbetrachtung der bisherigen Veranstaltungen in 2019 fiel sehr unterschiedlich aus. So konnte Michael Falckenberg vom Präsidium des SC Niederzissen von einer hervorragend gelungenen Jubiläumsfeier zum 100-jährigen Bestehen des Sportvereins berichten: „Dank an alle, wir hatten eine tolle Veranstaltung“, sagte er. Aber auch andere Vereinsfeste sind in diesem Jahr hervorragend gelaufen.

Weit weniger zufrieden waren jedoch die KG Zesse Jecke und insbesondere deren Stadtsoldaten kürzlich mit der Auftaktveranstaltung zur Dorfkirmes am Freitagabend. „Die Halle war toll hergerichtet, die Musik war gut, alles bestens – bis auf den Besuch“, zeigte sich auch Ortsbürgermeister Rolf Hans enttäuscht vom öffentlichen Interesse. Er gehe davon aus, dass die Veranstaltung im kommenden Jahr nicht mehr stattfinden werde. „Wir haben als Eröffnungsveranstaltung für die Kirmes schon viel ausprobiert. Einiges ist kurzfristig ganz gut gelaufen, aber nachhaltig war nichts. Ich glaube, das müssen wir akzeptieren. Die Kirmes spielt sich halt in erster Linie auf dem Marktplatz ab“, sagte der Gemeindechef.

Bild: Sie schätzen sich und kommen deswegen gut miteinander klar: Die Vertreter der Ortsvereine und die Gemeindespitze mit Ortsbürgermeister Rolf Hans und dem zuständigen Beigeordneten Nico Degen (im Hintergrund).

Apropos Marktplatz: Dort plant die Gemeinde den Bau eines Mehrzweckgebäudes mit Freitribüne, das möglicherweise auch eine Gastronomie beherbergen soll. Das wird von den Vereinen kritisch gesehen. Der Standort sei für eine Gastronomie nicht geeignet, war zu hören. Die Anwohner seien durch die Feste auf dem Marktplatz schon einigen Belastungen ausgesetzt. Die würden mit einer Gastronomie natürlich noch ansteigen und könnten die Durchführung künftiger Veranstaltungen erschweren. Außerdem seien die Investitionen der Gemeinde für ein Gastronomiegebäude zu hoch. Im Gespräch ist eine Summe von mindestens 650 000 Euro wegen der erforderlichen Technik und der Zusatzausstattung.

Für die Gemeinde bestehe zudem das Risiko darin, dass ein potenzieller Gastronom möglicherweise nach kurzer Zeit wieder den Betrieb einstelle. Aber wenn schon Gastronomie, dann müsse ein Investor auch das finanzielle Risiko tragen. Einen solchen zu finden, ist das Ziel eines Schreibens an einschlägige Betriebe im Kreis, das der Ortsbürgermeister mit der VG-Verwaltung entworfen hat. Derzeit wird es mit den Fraktionssprechern abstimmt und anschließend auf den Weg gebracht. Einigkeit bestand in der Runde jedoch in einem Punkt: Wenn der alte Bauhof abgerissen ist, müssen auf dem Marktplatz wieder öffentliche Toiletten her. Eine überdachte Tribüne mit Toilettenanlage halten einige jedoch für völlig ausreichend.

KG-Vorsitzender Mike Roth nutzte die Anwesenheit der zahlreichen Vereinsvertreter für einen Hinweis auf ein ganz anderes Thema: „Wir haben noch kein Prinzenpaar, und schon in zwei Monaten soll die Proklamation stattfinden. So langsam wird´s eng.“ Und entgegen aller Spekulationen hätten noch keinerlei Gespräche mit Interessenten stattgefunden, weil es die ganz einfach nicht gebe. „Zurzeit stehen wir noch mit völlig leeren Händen da.

Fotos: ©Hans-Willi Kempenich
Text:   ©Hans-Willi Kempenich