Ortsgemeinde Niederzissen

Niederzissen

Ortsgemeinde

Geschrieben am 17. Januar 2014

TEST MIT AMPEL SOLL DIE OBERDORFSTRASSE SICHERER MACHEN

Verkehr Fußgänger in enger Straße fühlen sich erheblich gefährdet

Seit Jahren fordern die Bewohner des Oberdorfs in Niederzissen verkehrsberuhigende Maßnahmen für ihre Straße. In erster Linie beklagen sie das beiderseitige und durchgehende Überfahren der Bürgersteige in zu hohem Tempo beim Begegnungsverkehr.

Bild: Die Anwohner des Oberdorfs fordern verkehrsberuhigende Maßnahmen für ihre Straßen, weil die Bürgersteige zu schnell überfahren werden. Jetzt wurden einige Warnbaken aufgestellt.

Die Gefahr lauere vor der eigenen Haustür, wenn man in einem solchen Augenblick als Anlieger einen Fuß auf den Bürgersteig setze, warnen die Anlieger. Denn wegen der engen Bebauung ist ein Blick auf die Fahrbahn erst vom Fußgängerweg aus möglich. Zwischenzeitlich wurden einige Warnbaken aufgestellt, um die größten Gefahrenstellen ein wenig zu entschärfen. Jetzt stand das Thema erneut auf der Tagesordnung des Gemeinderats.

In einer der vorhergehenden Sitzungen hatten die Mandatsträger beschlossen, einen zeitlich befristeten Ampeltest durchzuführen, um herauszufinden, ob damit das Gefahrenpotenzial für die Fußgänger in der Oberdorfstraße abzumildern ist. Das wiederum rief die Bewohner von Friedhofstraße und Joch auf den Plan, deren Straßen im Falle einer Ampelregelung im Oberdorf von ortskundigen Autofahrern zweifellos als Ausweichstrecken genutzt würden. Sie fordern vor dem Test die Umsetzung der im Bebauungsplan vorgesehenen verkehrsberuhigenden Maßnahmen in ihren Straßen. Insgesamt sind dort 15 Pflanzbeete eingeplant. Die Tempobremsen müssten allerdings provisorisch angelegt werden, weil die Straßen in weiten Teilen noch nicht fertig ausgebaut sind.

Auch der Bauausschuss hat sich zwischenzeitlich mit der Angelegenheit befasst und gelangte zu der Auffassung, dass in der Gemeinde nicht nur in diesen Bereichen zu schnell gefahren werde. Der Vorschlag des Gremiums: Aufstellen mehrerer Blitzeranlagen mit wechselnder Kamera. „Unrealistisch!“, urteilte Brohltal-Bürgermeister Johannes Bell. Weder Orts- noch Verbandsgemeinde könnten Starenkästen betreiben. Es bestehe jedoch die Möglichkeit, dass von der Polizeiinspektion Remagen gelegentliche Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt würden.

Ortsbürgermeister Keuler regte an, den Ampelversuch erst zu starten, wenn die laufende Baumaßnahme am Schmitze Eck beendet ist. „Wegen der derzeit noch geltenden großräumigen Umleitung für Lkw ermitteln wir ansonsten unrealistische Verkehrszahlen.“ Schließlich wurde beschlossen, mit dem Ampeltest „so schnell wie möglich“ zu beginnen. Zuvor jedoch sollen bauliche Maßnahmen vorgenommen werden, um allzu eilige Autofahrer in der Friedhofstraße und im Joch einzubremsen. Vom Land wird ein Bewirtschaftungsplan für das Flora-Fauna-Habitat-Gebiet „Vulkankuppen am Brohlbachtal“ erlassen. Die betroffenen Ortsgemeinden wurden um Stellungnahmen gebeten. Der Niederzissener Gemeinderat nahm das Vorhaben zur Kenntnis und verweist auf die Bestimmungen für das Naturschutzgebiet am Bausenberg.

Rhein-Zeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler vom Freitag, 17. Januar 2014, Seite 22

Foto: Hans-Willi Kempenich