Ortsgemeinde Niederzissen

Niederzissen

Ortsgemeinde

Geschrieben am 21. Februar 2023

SITZUNG GEMEINDERAT 30.01.2023 – TEIL 2

Weitere Entscheidungen auf dem Weg zu einem Neubau für die Kita “Arche Noah” waren an diesem Abend im Niederzissener Gemeinderat nicht vorgesehen. Vielmehr habe der Tagesordnungspunkt lediglich informativen Charakter, gab Ortsbürgermeister Rolf Hans bekannt. Und dennoch sorgte das Thema dafür, dass sich eine stattliche Zuhörerzahl eingefunden hatte, darunter auch Kita-Leiterin Sabine Beyermann und ihre Kolleginnen.

Gekommen waren auch die Ortsbürgermeister von Brenk und Galenberg, Christoph Stenz und Reinhold Schmitz, weil auch die Kinder aus diesen Gemeinden die Einrichtung in Niederzissen besuchen, sowie Martina Beutgen von der Kita-gGmbH, in deren Trägerschaft der Kindergarten steht.

Die aktuelle Sachlage: Niederzissen sieht sich vor die Notwendigkeit gestellt, einen neuen Kindergarten bauen zu müssen, weil das jetzige Gebäude an der Ecke Horststraße/Hinter der Hardt erstens die Grenze seiner Aufnahmekapazität erreicht hat und zweitens nach fast 50 Betriebsjahren erhebliche Baumängel aufweist. Genau das hat sich auch bei einer Besichtigung vor wenigen Wochen mit Vertretern von Bistum,
Ortskirche, Kreisjugendamt, Kita, Träger-GmbH sowie der Verbands- und Ortsgemeinde bestätigt. “Die Fortsetzung des Betriebes im Bestandsgebäude ist unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht mehr sinnvoll”, erklärte der Ortsbürgermeister. Das sei aus Gesprächen nach dem Ortstermin hervorgegangen, obwohl der Prüfbericht noch nicht vorliege. Fest steht jedoch schon jetzt: Die Kosten für den Neubau belaufen sich auf etwa 7 Millionen Euro.

Bereits seit dem letzten Jahr beschäftigt sich die Ortsgemeinde aber auch mit dem weiteren Betrieb der Kita. Angestoßen wurden die Überlegungen durch eine Mitteilung des Bistums, die Bauträgerschaft an die Ortsgemeinde abtreten zu wollen. Die Bereitschaft zum Erhalt der Betriebsträgerschaft durch die katholische Kita-gGmbH wurde jedoch bestätigt. “In der Vergangenheit hat diese Zusammenarbeit immer reibungslos funktioniert”, sagte der Ortsbürgermeister.

Bild: Fast 50 Jahren alt ist das Niederzissener Kita-Gebäude. Es ist zu klein geworden und hat mittlerweile auch Baumängel. Im Gemeinderat ging es jetzt um einen Neubau.

Die Niederzissener Kita bietet derzeit ein Betreuungsangebot für insgesamt 133 Kinder, davon acht Plätze für Unter-Zweijährige. Zudem gibt es 54 Ganztagsplätze. Das für die Bedarfsplanung zuständige Kreisjugendamt wurde von Beginn an in die Überlegungen eingebunden. Die Behörde geht unter Berücksichtigung der neuen Baugebiete in Niederzissen von einem Bedarf von zwei zusätzlichen Gruppen mit 35 bis 50 Plätzen aus. Die Finanzierung ist abhängig von neuen Ü2- und U2-Plätzen.

“Mit einem örtlichen Investor wurden erste Gespräche zur Errichtung des Neubaus im Rahmen eines ÖPP-Verfahrens, also einer öffentlich-privaten Partnerschaft, geführt. Das ÖPP-Verfahren ließe sich im Vergleich zum Vergabeverfahren, zu dem die Ortsgemeinde als öffentlicher Auftraggeber grundsätzlich verpflichtet ist, schneller durchführen”, so der Gemeindechef.

Den Bedarf an weiteren Betreuungsplätzen beschrieb Kita-Leiterin Sabine Beyermann: “Zurzeit stehen bei uns 57 Kinder auf der Warteliste, und die Zahlen steigen weiter. Es besteht also dringender Handlungsbedarf.” Das bestätigte auch Martina Beutgen, deren Büro in Burgbrohl eingerichtet ist, womit kurze Verwaltungswege möglich sind. Bezüglich der künftigen Trägerschaft der Kita regte Carsten Köpper, Sprecher der Wählergruppe Doll an, auch alternative Möglichkeiten auszuloten.

Weitere Ratsbeschlüsse: Der Ortsbürgermeister wurde ermächtigt, in Abstimmung mit den Beigeordneten den Pflegeauftrag für die Ausgleichsmaßnahme für das Neubaugebiet „Im Joch“ dem günstigsten Bieter zu erteilen. Die alten Leuchtmittel im Bereich der Gemeindestraßen Bächelsberg, Vogelsang und Bowenberg werden durch LED-Technik ersetzt. Zugestimmt wurde auch der Hausordnung für das Mehrzweckgebäude am Marktplatz. Baubeginn ist im Mai. Für den Bauhof wird ein weiterer Gemeindearbeiter in Vollzeit eingestellt.

Der Gemeindechef informierte abschließend über einen Wasserrohrbruch im Heubachtal, bei dem die Straße in weiten Teilen unterspült wurde. Das Straßenpflaster muss jetzt über eine Strecke von etwa 60 Meter aufgenommen und nach der Verdichtung des Untergrundes neu verlegt werden. Die Arbeiten sollen im März durchgeführt werden. Am Samstag, 1. April, findet in Niederzissen der Dreck-weg-Tag statt.


Fotos:   ©Hans-Willi Kempenich
Text:     ©Hans-Willi Kempenich