In der letzten Sitzung des alten Jahres hat der Niederzissener Gemeinderat den Verkaufspreis für Grundstücke im Neubaugebiet Bausenberg III festgelegt. Damit steht fest, dass Bauwillige 130 Euro pro Quadratmeter zahlen müssen, um Eigentümer einer der begehrten Parzellen am Südhang unterhalb des Bausenbergs zu werden.
Das Interesse ist riesig: Denn die Anzahl der Kaufwilligen übersteigt die zur Verfügung stehenden Grundstücke um ein Vielfaches.
Wie der Verkaufspreis zustande gekommen ist, erklärte Ortsbürgermeister Rolf Hans: „Die Summe setzt sich aus vier Komponenten zusammen. Auf zwei davon haben wir keinen Einfluss, nämlich auf die Kosten für die Abwasserbeseitigung und die Wasserversorgung. Hinzu kommt der Ablösebetrag von 46 Euro, in dem alle Aufwendungen für Straßen, Parkflächen und Zuwegungen enthalten sind.“ Diese Kosten seien von der Beitragsstelle im Rathaus ermittelt worden und nicht mehr veränderbar. Im Verkaufspreis der Gemeinde in Höhe von 66 Euro ist jedoch ein Puffer enthalten, weil die Kommune nach den Grundstücksverkäufen bis zur Fertigstellung der Erschließungsanlagen das Risiko für Mehrkosten trägt.
Weiterhin legten die Gemeindevertreter fest, dass in die Kaufverträge die Verpflichtung aufgenommen wird, das Grundstück innerhalb von acht Jahren zu bebauen. Andererseits dürfen die potenziellen Häuslebauer aber auch erst loslegen, wenn die Erschließungsstraßen freigegeben sind.
Für das Bauareal wurden im Bebauungsplan verschiedene Ausgleichsmaßnahmen festgesetzt, die künftig zu kontrollieren und zu dokumentieren sind. Für ein dreijähriges Monitoring wurde der Auftrag zum Angebotspreis von 2800 Euro an den Biologen Klaus Hilgers aus Bonn vergeben.
Parallel zu „Bausenberg III“ mussten sich die Mandatsträger auch dem Neubaugebiet „Oben im Joch“ zuwenden, auf dessen Erschließung Bauwillige aber noch ein paar Jahre warten müssen. Diesmal stand die Auswertung der im Beteiligungsverfahren eingegangenen Stellungnahmen auf der Tagesordnung, die allesamt ohne Verzug durchgewinkt werden konnten.
Eine Reihe von Planungsaufträgen für das Mehrzweckgebäude auf dem Marktplatz wurde ebenfalls vergeben. Für Heizung/Lüftung/Sanitär/Elektro fallen 61 000 Euro an, die Tragwerksplanung schlägt mit 19 000 Euro zu Buche. Hinzu kommen ein Bodengutachten mit Analytik (4700 Euro), der Wärmeschutznachweis (2600 Euro) und die Sicherheits- und Gesundheitskoordination (3900 Euro). Mit Wärme versorgt wird das Mehrzweckgebäude über die Heizung der benachbarten Alten Schule. Die Anlage wird zu diesem Zweck auf Pelletbetrieb umgerüstet. Die Planungskosten belaufen sich auf knapp 25 000 Euro. Für die künftige kommunale Stromversorgung entschied sich der Rat für 100-prozentigen Ökostrom mit einer Neuanlagenquote von 33 Prozent.
Gegen Ende der Sitzung griffen die Mandatsträger ein Thema auf, das sie in den kommenden Jahren sicherlich noch häufiger beschäftigen wird: der Neubau eines Kindergartens. „Unserer Kita fehlen am jetzigen Standort die Erweiterungsmöglichkeiten. Zudem hat das Bestandsgebäude Defizite im Bereich der Elektroinstallation und des Brandschutzes. Ich sehe keinen anderen Weg als einen Neubau, zumal wir wegen unserer beiden Baugebiete mit einer steigenden Kinderzahl rechnen können“, erklärte Ortsbürgermeister Hans. Als Standort für die neue Kita käme der Parkplatz am Heubachstadion infrage, der dann wiederum auf der Wiesenfläche unterhalb der Sporthalle neu angelegt werden könnte.
Abschließend konnte der Gemeindechef noch eine Reihe von Informationen verkünden: Das Innenministerium hat für den Spielplatz an der Brohltalstraße den vorzeitigen Maßnahmenbeginn genehmigt. Rechtzeitig zum Start der Vegetationsphase sollen die Pflanzarbeiten beginnen. Die Dachabdeckung auf der Alten Schule am Marktplatz ist schadhaft und muss erneuert werden. Die Kosten belaufen sich auf etwa 6000 Euro. Auch die Heizung, die Lüftung und die Stromregelung in der Bausenberghalle müssen instand gesetzt oder erneuert werden. Die Maßnahme wird rund 200 000 Euro verschlingen. Im März wird der Pkw des Bauhofs ausgetauscht, weil dessen Nutzungszeitraum abgelaufen ist. Der Ortsbürgermeister dankte in diesem Zusammenhang den Werbeträgern, die das Fahrzeug finanzieren. Für den angestrebten Glasfaserausbau in den westlichen Ortsteilen fehlen noch Unterschriften. Die Anzahl der benötigten Abschlüsse liege bei rund 60, sagte Hans. Diese Zahl sei gut zur Hälfte erreicht.
Fotos: ©Hans-Willi Kempenich
Text: ©Hans-Willi Kempenich