Gemeinderat Niederzissen: Wie geht es weiter mit dem Kindergarten?
Aufstellung eines Bebauungsplanes für den Bereich Krater Bausenberg
Eine umfangreiche Tagesordnung beschäftigte den Gemeinderat Niederzissen in seiner letzten Sitzung vor der Kommunalwahl. Kindergarten und die Zukunfts des Bausenbergkraters standen ganz oben auf der umfangreichen Beschlussliste.
Unstrittig ist der notwendige Neubau der Niederzissener Kindertagesstätte. Das bisherige Gebäude mit fünf Gruppen sei so marode, dass ein Umbau oder eine Sanierung auf geltende Standards sich nicht mehr lohne, betont Ortsbürgermeister Hans. Folgerichtig habe man einen Vorentwurf beauftragt, der jetzt als Grundlage für eine europaweite Ausschreibung dient. Der Entwurf sieht eine Einrichtung mit acht Gruppen vor. Eine davon soll als Inklusionsgruppe geführt werden. Nico Degen, CDU, sagt hierzu: „Die Einrichtung einer Inklusionsgruppe erfolgt auf Initiative der Kreisverwaltung, da es im Sozialraum Brohltal/Bad Breisig noch kein solches Angebot gibt.“ Ein solches Angebot sei eine große Chance für Niederzissen, betonten Degen und sein Ratskollege Andy Schmitt, SPD, übereinstimmend. Doch bis es so weit ist, wird es dauern. Ortsbürgermeister Hans schätzt die Zeit bis zur Eröffnung auf etwa dreieinhalb Jahre. „Wenn alles gut läuft, können wir im ersten Quartal 2026 mit dem Bau beginnen. Die Einrichtung wäre dann Ende 2027 betriebsbereit“, prognostiziert der Ortsbürgermeister.
Zur Einrichtung kurzfristiger Betreuungsangebote hat die Gemeinde daher verschiedene Optionen geprüft. In der vergangenen Sitzung beantragte die SPD-Fraktion die Einrichtung eines Waldkindergartens und die Möglichkeiten für einen Betriebskindergarten im Gewerbegebiet Brohltal Ost zu prüfen. Nach Angaben der Gemeindeverwaltung scheitere die Errichtung eines Waldkindergartens derzeit an einem fehlenden Grundstück. Im Gewerbegebiet Brohltal Ost sei nach Aussage der Verwaltung bei keinem ansässigen Unternehmen die Einrichtung einer betrieblichen Einrichtung zur Kinderbetreuung geplant. Lediglich drei Unternehmen hätten Interesse signalisiert, betriebliche Kinderbetreuung in einer Kooperation zu realisieren. Fraktionssprecher der SPD, Andy Schmitt zeigte sich enttäuscht: „Wir haben von der Verwaltung wieder einmal gesagt bekommen, was nicht geht, statt uns Möglichkeiten aufzuzeigen. Das muss sich ändern.“
Ähnlich stellt sich die Lage bezüglich der Einrichtung einer Containerlösung dar, in der Kinder während der Übergangszeit betreut werden könnten. Dies wäre in drei Gruppen auf einem Grundstück neben dem Bauhof möglich, ginge aber mit sehr hohen Erschließungskosten einher. Zudem sei die Trägerschaft dieser Erweiterung fraglich; der derzeitige Träger signalisierte, dass eine Übergangslösung mit zweitem KiTa-Standort personell nicht geleistet werden könne. Nun wird geprüft, ob man diese Hinderungsgründe mit einem anderen Standort ausräumen könnte.
Eine mittelfristige Lösung biete sich jedoch in der Kindertagesstätte „Flohkiste“ Königsfeld. Diese könne, so Bürgermeister Hans, der Ortsgemeinde Niederzissen ab Anfang des nächsten Jahres bis zu 10 Kita-Plätze für Kinder ab dem 3. Lebensjahr zur Verfügung stellen. Die Busbeförderung werde durch das Kreisjugendamt sichergestellt. Der Gemeinderat beauftragte den Ortsbürgermeister damit, schnellstmöglich die nötigen Verträge zu unterzeichnen.
Als eine noch kurzfristigere Lösung könnte sich das derzeit noch im Bau befindliche Mehrzweckgebäude am Niederzissener Marktplatz erweisen. Nico Degen berichtete in der Sitzung: „Das Gebäude könnte tagsüber eine Einrichtung der Kindertagespflege beherbergen. In diesem Rahmen könnten zwei Tagesmütter bis zu zehn Kinder betreuen. Die Kreisverwaltung unterstützt uns hier bei der Personensuche“, so Degen. Wenn diese gefunden seien, könnte die Gemeinde binnen Wochen oder Monaten weitere zehn Betreuungsplätze anbieten.
Das Gelände im Bausenbergkrater wurde kürzlich von einer Hilfsorganisation erworben, die sich im Nachgang der Ahrflut gebildet hat. Die neuen Eigentümer planen, dort eine Erholungseinrichtung zu bauen. Um dies rechtssicher tun zu können, beschloss der Rat nun einen Bebauungsplan für das Gelände.
Das Mehrzweckgebäude am Marktplatz nimmt immer konkretere Formen an. So beschloss der Rat die Anschaffung der zukünftigen Bestuhlung und einer mobilen Bühne.
Im März dieses Jahres hat die Verwaltung alle Ortsgemeinden im Brohltal angeschrieben und nach dem Bedarf für die Sanierung von Rissen in Asphaltstraßen und die Sanierung von defekten Bordsteinen gefragt. Seitens der Ortsgemeinde Niederzissen wurde die Rückmeldung gegeben, in folgenden Straßen Bordstein- und Rinnensanierungen durchzuführen:
Arweg, Kapellenstraße, Brohltalstraße, Im Weinberg, Am Bowenberg, Geisbergstraße, Waldorfer Straße.
In Summe handelt es sich um rund 170m Bordsteine und rund 15m Rinne, die saniert werden sollen.
Zum Ende der Sitzung bedankte sich der scheidende Ortsbürgermeister bei allen Ratsmitgliedern: „Für die geleistete Arbeit im Rat danke ich allen tätig gewordenen Ratsmitgliedern. Danke für das gute Miteinander im Gemeinderat, aber auch in den Ausschüssen. Es ist immer in dem richtigen Ton und einer angemessenen Wortwahl diskutiert und argumentiert worden. Es war und ist ein Miteinander im Rat, das spürbar ist und dafür bin ich dankbar. Ein dickes Dankeschön sage ich allen, die während meiner Amtszeit das Amt des Beigeordneten ausgeübt haben und damit wie die Fraktionssprecher einen erheblichen Mehraufwand bei der Erfüllung ihrer Aufgaben erbracht haben.“
Die konstituierende Sitzung des neugewählten Gemeinderates findet am
Donnerstag, den 11.07.2024, um 19:00 Uhr im Foyer der Bausenberghalle statt.