Dass die Gebäudetechnik in der Bausenberghalle zunehmend Probleme bereitet und diverse Sanierungsmaßnahmen unumgänglich sind, darüber waren sich die Niederzissener Gemeindeverwaltung und die politischen Entscheidungsträger schon länger im Klaren.
Nach einer Sitzung des Bau- und Friedhofsausschusses unter der Leitung des Ersten Beigeordneten Ralf Doll kennen die Mandatsträger jetzt aber auch den genauen Umfang und die finanzielle Dimension der notwendigen Erneuerungsarbeiten.
Helmut Pertz von gleichnamigen Ingenieurbüro hatte die Anlagen in der Gemeindehalle gründlich unter die Lupe genommen und legte jetzt die Ergebnisse seiner Untersuchungen vor. Danach besteht Erneuerungs- oder Sanierungsbedarf bei der Heizung und Warmwasserbereitung, bei der Lüftung sowie der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik. Die Störungen der Gebäudeheizung treten in Form von Ausfällen und Druckverlust der Kesselanlage, unzureichender Beheizung besonders im Bühnenbereich, einem erhöhten Wärmeverlust wegen fehlender Dämmung der Leitungen sowie potentiellen Hygieneproblemen bei der Warmwasserbereitung zutage.
Dass die Lüftung derzeit „nicht Corona-gerecht“ ist, wie es im Bericht heißt, erhöht natürlich den Handlungsdruck. „Die Halle wird das ganze Jahr über fast jeden Tag genutzt. Um unsere Bürger bestmöglich zu schützen, muss gerade in diesen schwierigen Zeiten die Hallenlüftung reibungslos funktionieren“, betonte Ortsbürgermeister Rolf Hans. Die geschätzten Kosten für das komplette Maßnahmenpaket bezifferte der Planer mit 197 000 Euro. Abzüglich einer Förderung in Höhe von 57 000 Euro beläuft sich der Finanzierungsanteil der Ortsgemeinde auf 140 000 Euro. Der Löwenanteil der Kosten fließt mit rund 72 000 Euro in Heizung und Lüftung, auf die Mess-, Steuer- und Regelungstechnik entfallen etwa 65 000 Euro. Hinzu kommen Planungs- und Nebenkosten. Auch auf die gesetzlichen Vorgaben wies Pertz hin: Danach ist die Kommune bei einer Renovierung „zur Nutzung von erneuerbaren Energien bei einem bestehenden öffentlichen Gebäude“ verpflichtet. Ein Thema, das auch Ausschussmitglied Ingo Stürmer ansprach. An den Gemeinderat ging die Empfehlung, die Maßnahmen umzusetzen.
Die Mandatsträger hatten auch über verschiedene Verkehrsregelungen zu entscheiden: Beschlossen wurde, die Vorfahrt im Bereich der Straßen „Horstätten“/„Am Sauerbrunnen“ mit dem Verkehrszeichen 102 (Kreuzung oder Einmündung mit Vorfahrt von rechts) zu regeln. Gleiches gilt für die Einmündung „Im Stiefelfeld“ aus Richtung Akro-Plastic im Gewerbegebiet Brohltal-Ost. Zum Parkverhalten in der oberen Oberdorfstraße wurde hingegen kein Änderungsbeschluss gefasst. Die weitere Entwicklung soll hier beobachtet werden. Auch auf die Einrichtung von Parktaschen im Wendehammer in der Gemeindestraße „Hinter der Hardt“ will der Ausschuss verzichten.
Zur Sitzung war auch eine Abordnung der insgesamt neun Bachpaten gekommen, die sich nach einem Aufruf bereit erklärt hatten, die Bachläufe im Gemeindegebiet zu beobachten und die Verwaltung auf mögliche Gefahrenstellen aufmerksam zu machen. Die freiwilligen Helfer haben inzwischen ihre Arbeit aufgenommen und erste Begehungen unternommen. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sind in zwei Präsentationen dokumentiert, die dem Ausschuss vorgestellt wurden. Die Schwachstellen werden jetzt beseitigt. Gewässerbeauftragter Michael Falckenberg von der Verbandsgemeindeverwaltung zeigte abschließend geplante verschiedene Maßnahmen zur Renaturierung des Wirrbaches.
Für den Hochwasserschutz hat die Gemeinde im neuen Haushalt 80 000 Euro eingestellt. In der ersten Januarhälfte wurde schon einiges getan, wie der Beigeordnete berichtete: In den Straßen „Horstätten“ und „Trasskaul“ wurden parallel zur Fahrbahn Ablaufrinnen angelegt. In Teilen des Wirrbachs und Heubachs wurden per Bagger Ablagerungen aus den Bachbetten entfernt. Außerdem haben die Mitarbeiter des Bauhofs den Weg von der Schützenhalle zum Sportgelände aufgearbeitet – wegen des nahen Heubachs auch eine Hochwasserschutzmaßnahme.
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Text: ©Hans-Willi Kempenich