Ortsgemeinde Niederzissen

Niederzissen

Ortsgemeinde

Geschrieben am 22. April 2018

SCHLIESST DIE GEMEINDE NOCH EINEN SPIELPLATZ?

Der Niederzissener Gemeinderat tut sich schwer mit der Entscheidung, den Spielplatz am Sauerbrunnen zu schließen und auf der freiwerdenden Fläche einen Aufenthaltsbereich für Jugendliche anzulegen. Die Idee stammt von Ortsbürgermeister Rolf Hans und war vom Bauausschuss in dessen jüngster Sitzung befürwortet worden.

Bild: Im Niederzissener Gemeinderat gehen die Meinungen auseinander, ob der Spielplatz am Sauerbrunnen geschlossen werden soll. Ortsbürgermeister Rolf Hans hatte die Idee, hier einen Treffpunkt für Jugendliche anzulegen.

Jetzt wurde der Ausschuss beauftragt, mit der Verwaltung einen Gestaltungsvorschlag für einen Jugendbereich auszuarbeiten, dabei aber auch alternative Standorte in die Überlegungen einzubeziehen.

Die Vorgeschichte: Bei der jährlichen Prüfung der Spielplätze hatte die Anlage am Sauerbrunnen schlechte Noten erhalten. Die Geräte sind in die Jahre gekommen und wegen der unmittelbaren Nähe zu einem Waldstück ist der Platz häufig verunreinigt und deshalb für die Gemeindearbeiter sehr pflegeintensiv. Auf der anderen Seite gehen beim Ortsbürgermeister häufig Beschwerdeanrufe von Mitbürgern ein, die sich von lärmenden Jugendlichen an deren Treffpunkten in der Gemeinde belästigt fühlen. Die jetzt in der Diskussion stehende Fläche am Sauerbrunnen liegt etwas abseits der nächsten Wohnbebauung und könnte diesbezüglich Abhilfe schaffen.

Aber: Die Gemeinde hat erst vor wenigen Jahren aus nachvollziehbaren Gründen den Spielplatz im Heubachtal beseitigt. Kommt jetzt die nächste Schließung? Aus der Sicht von Ortsbürgermeister Hans ist dies im Hinblick auf die verbleibende Anzahl von dann noch fünf Spielplätzen in Niederzissen und im Ortsteil Rodder durchaus vertretbar. „Zumal wir erst kürzlich mit dem Mehrgenerationenplatz eine neue Vorzeigeanlage geschaffen haben“, argumentiert der Gemeindechef. Dennoch müsse es der Anspruch der Gemeinde sein, den Kindern aus den Neubaugebieten, nahegelegene Spielmöglichkeiten zu bieten, hielt SPD-Sprecher Christoph Schmitt dagegen. Er sprach den Neubaubereich „Im Joch“ an, der zudem noch erweitert werden soll und dann weitere junge Familien anziehen wird. Denn sowohl der bereits geschlossene Spielplatz im Heubachtal als auch der jetzt in der Diskussion stehende am Sauerbrunnen liegen in Joch-Nähe.

„Wir sollten jetzt nichts überstürzen und am Sauerbrunnen nicht vorschnell Fakten schaffen“, riet Beigeordneter Ralf Doll von der gleichnamigen Wählergruppe. Die Entwicklung den Sommer über abzuwarten, empfahl seine Fraktionskollegin Tanja Falckenberg. Sollte jedoch eine Entscheidung für einen Jugendbereich am Sauerbrunnen getroffen werden, regte Markus Marino (CDU) dort die Einrichtung von freiem W-LAN an, um die Akzeptanz des Platzes zu erhöhen.  

In der nächsten Ratssitzung am 14. Mai wollen die Mandatsträger einen Schlussstrich unter die Debatten über das geplante Salzlager ziehen. Noch immer besteht keine Einigkeit darüber, ob das Streugut am neuen Bauhof in einem Silo oder in einem Gebäude lose gelagert werden soll. Selbst über eine Fremdvergabe des Winterdienstes wurde nachgedacht, was aber wegen der Möglichkeiten, die der Bauhof zweifellos bietet, wohl nicht infrage kommt. Zumal mit der bereits ausgeschriebenen Stelle eines vierten Bauhofmitarbeiters auch eine personelle Aufstockung vorgesehen ist.

Gut gelaufen ist bislang die Vermietung der Schutzhütte am Marienköpfchen, die sich seit mehr als einem Jahr im Eigentum der Gemeinde befindet. Die Benutzungsordnung für die Anlage wurde jetzt um den Passus erweitert, dass pro Betriebsstunde für das Stromaggregat 1,50 Euro erhoben werden. Das Gerät war im vergangenen Jahr etwa 250 Stunden im Einsatz. Die Gemeinde hat durch die Vermietung der Schutzhütte Einnahmen in Höhe von 2790 Euro erzielt. Für die Aufstellung der Vorschlagslisten für die Wahl der Schöffen und Jugendschöffen am Amtsgericht Sinzig werden von der Gemeinde nach einstimmigen Ratsbeschlüssen Werner Wey, Lian Fuhrmann, Ursula Reuter und Günter Bell gemeldet.

Foto: ©Hans-Willi Kempenich
Text: ©Hans-Willi Kempenich