Ortsgemeinde Niederzissen

Geschrieben am 4. Mai 2017

RASER IN NIEDERZISSEN ERWARTET BUSSGELD, PUNKTE UND FAHRVERBOTE

In den Straßen von Niederzissen wurden in der jüngsten Vergangenheit umfangreiche Geschwindigkeitsmessungen vorgenommen. „Die dabei ermittelten Ergebnisse sind besorgniserregend“, sagte Ortsbürgermeister Rolf Hans bei der Vorstellung der Erhebungsdaten im Gemeinderat. Besonders im Bereich der Realschule im Arweg, wo eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h festgelegt ist, sind Autofahrer allzu häufig viel zu schnell unterwegs.

Unmittelbar vor der Schule war eine Messanlage vom 24. März bis zum 8. April rund um die Uhr in Betrieb. Dabei wurden keine Kennzeichen erfasst, sondern nur die tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeiten in beiden Fahrtrichtungen sowie Datum und Uhrzeit. Registriert wurden ortseinwärts 4703 Fahrzeuge. Davon waren 441 mit 10 bis 20 km/h und 466 mit 20 bis 30 km/h im erlaubten Tempobereich unterwegs. Alle anderen hatten es zu eilig. Die genauen Daten: 30 – 40 km/h: 938 Fahrzeuge, 40 – 50 km/h: 1121, 50 – 60 km/h: 1075, 60 – 70 km/h: 520, 70 – 80 km/h: 113 und 80 – 90 km/h: 23. Traurige Rekordhalter waren sechs Kraftfahrer, die auf Geschwindigkeiten zwischen 90 und 100 Stundenkilometern kamen.

Somit haben in der Summe rund 80 Prozent der Verkehrsteilnehmer die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit überschritten, etwa 15 Prozent von ihnen fuhren schneller als 61 km/h – also mehr als das Doppelte des erlaubten Wertes. „Für sie wären Führerscheinentzug, Bußgeld sowie Punkteinträge beim Kraftfahrbundesamt in Flensburg fällig gewesen“, sagte der Ortsbürgermeister. Die Schnellsten müssten demnach drei Monate lang auf ihre Fahrerlaubnis verzichten, 680 Euro zahlen und zwei Punkte in Kauf nehmen.

„Zur Verbesserung der örtlichen Verkehrssituation“, schlägt die Verkehrswacht Ahrweiler eine Reihe von möglichen Maßnahmen vor, die mit den zuständigen Dienststellen zu erörtern seien: eine 30km/h-Markierung auf der Fahrbahn, den Austausch der vorhandenen Verkehrszeichen gegen eine große Schildertafel, Geschwindigkeitskontrollen durch die Polizei sowie bauliche Maßnahmen auf der Fahrbahn oberhalb der Schule unmittelbar vor der Ortseingangstafel.   

Ortsbürgermeister Hans hat bereits auf die bedenklichen Messergebnisse reagiert und im amtlichen Mitteilungsblatt ein Schreiben an seine Mitbürger gerichtet. Wegen des vermehrten Fußgängeraufkommens durch Kinder und Jugendliche an der Schule sowie der nahen Zufahrt zum Sportzentrum seien die Messdaten „so nicht mehr hinnehmbar und werden Konsequenzen nach sich ziehen“, schreibt der Gemeindechef. Anders sei dieses ausgewachsene Problem nicht mehr in den Griff zu bekommen. „Ich appelliere daher an die Fahrzeugführer, eine verantwortungs- und rücksichtsvolle Fahrweise an den Tag zu legen und die vorgegebenen Geschwindigkeiten einzuhalten.“

Text: ©Hans-Willi Kempenich