Ortsgemeinde Niederzissen

Niederzissen

Ortsgemeinde

Geschrieben am 26. Mai 2019

PARKPROBLEM AM KINDERGARTEN WIRD ENTSCHÄRFT

Die Verkehrs- und Parksituation am Kindergarten Arche Noah ist in Niederzissen seit Jahren ein heißes Diskussionsthema. Besonders zu den Öffnungs- und Schließzeiten, wenn viele Kinder gebracht oder abgeholt werden, spielen sich vor der Kita wegen der zahlreichen Fahrzeuge oft chaotische, bisweilen sogar gefährliche Szenen ab.

Der Gemeinderat hat jetzt einen Beschluss gefasst, um die Lage zu entschärfen.

Eine Entspannung sollen einige zusätzliche Parkflächen bringen, die auf einem nur wenige Meter entfernt gelegenen, nicht mehr genutzten Spielplatz entstehen werden. Dort sollen künftig die Kita-Beschäftigten parken. Denn unmittelbar vor der Einrichtung stehen lediglich fünf Parkplätze zur Verfügung, die dann ausschließlich von Eltern genutzt werden könnten.

Die Kosten für die geplanten Parkflächen bezifferte Ortsbürgermeister Rolf Hans mit 10 bis 15 000 Euro. „Durch Ablöseverträge für Parkplätze verfügen wir über rund 10 000 Euro, die zweckgebunden zu verwenden sind“, sagte der Gemeindechef. Im Haushaltsposten für die Unterhaltung und Bewirtschaftung von Straßen und Plätzen seien aber auch noch Mittel verfügbar. Ralf Doll beantragte für die Wählergruppe eine Vertagung des Themas, weil ein Anwohner bereit sei, in der Gemeindestraße Hinter der Hardt fünf bis sechs Parkplätze zur Verfügung zu stellen. Die Ratsmehrheit lehnte den Antrag jedoch ab und entschied sich für den Umbau des alten Spielplatzes.

Bild: Um die Mittagszeit ist es ruhig vor dem Niederzissener Kindergarten. Aber wenn die Kinder von ihren Eltern gebracht oder abgeholt werden, spielen sich hier häufig chaotische und sogar gefährliche Szenen ab.

Der Zweckverband Gewerbegebiet Brohltal-Ost betreibt zurzeit eine Änderung ihres Bebauungsplanes, für die Ausgleichsmaßnahmen fällig sind. Diese sollen im Umfeld des Biotops am Sportgelände umgesetzt werden. Zum einen wird auf einer Fläche von rund 2000 Quadratmetern eine artenreiche, kulturlandschaftlich typische Feuchtwiese entwickelt. Zum anderen ist vorgesehen, einen standortfremden Nadelholzbestand durch Schwarzerlen und Flatterulmen zu ersetzen.

Die Entscheidung über den Installationsauftrag für eine Schließanlage an der Bausenberghalle wurde an den Bauausschuss übertragen. Der Grund: Es lagen zwar drei Angebote vor, die Mandatsträger sahen sich aber außerstande, die technischen Unterschiede der verschiedenen Anlagen abzuwägen. Der Bauausschuss wird sich jetzt bei der Entscheidungsfindung von einer Fachkraft beraten lassen. Für die Maßnahme sind im Haushalt 7000 Euro eingestellt.

„Wie es aussieht, kann die geplante Offenlegung des Bächelsbaches entlang der Königsfelder Allee erfolgen“, teilte der Ortsbürgermeister mit. Ein Grundstückseigentümer, dessen Einwilligung bislang noch nicht vorlag, habe jetzt seine Zustimmung gegeben. Die Renaturierung des Bächelsbaches war eingeleitet worden, nachdem dort vor wenigen Jahren nach Starkregen zweimal große Flächen überflutet wurden und das Wasser bei mehreren Häusern im Keller stand. Als Ursache wurde die zu klein dimensionierte Verrohrung ausgemacht, die die Wassermassen nicht aufnehmen konnte.

Auch in diesem Zusammenhang hob der Ortsbürgermeister die gute Zusammenarbeit mit der Jagdgenossenschaft hervor, mit deren Hilfe zahlreiche Abschläge auf Wirtschaftswegen angelegt wurden, um Regenwasser gezielt abzuleiten. Eine Fachfirma wurde beauftragt, eine etwa 6000 Quadratmeter große Fläche zwischen dem Wendehammer an der Friedhofstraße und dem Biotop am Sportplatz bienen- und insektenfreundlich zu gestalten.

Weiterhin teilte der Gemeindechef mit, dass die Arbeiten am Jugendplatz begonnen haben, dass der Vandalismus am Schaukasten im Pavillon an der Kirche aufgeklärt ist und dass die Straßenbeleuchtung in der Waldorfer Straße fertiggestellt wurde. Leider musste er aber auch zum wiederholten Male über eine illegale Müllablagerung berichten: Diesmal wurden auf einem Wirtschaftsweg unterhalb der Autobahnbrücke auf einer Länge von etwa 60 Metern Autoteile „entsorgt“. Die Menge des aufgefundenen Schrotts lässt den Schluss zu, dass es sich um die gesamte Ladung eines Traktoranhängers handelt. Positiv hingegen die nächste Meldung: Der Förderbescheid der ADD für den Abriss des alten Bauhofes ist eingegangen. Die förderfähigen Kosten liegen bei 43 000 Euro, die mit 40 Prozent bezuschusst werden. Die Maßnahme muss bis zum Jahresende abgeschlossen sein.

Die letzte Ratssitzung in dieser Zusammensetzung nutzte der Ortsbürgermeister zu einem Rückblick auf die vergangenen fünf Jahre. Erstaunlich, was die Gemeinde in dieser Zeit alles zustande gebracht hat. Genannt seien nur die größten Projekte: die umfangreichen Hochwasserschutzmaßnahmen, der Bau des Bauhofes und des Mehrgenerationenplatzes, der Straßenbau im Joch und der Ausbau der Waldorfer Straße, die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED und der Breitbandausbau. Insgesamt wurden 3,1 Millionen Euro investiert. Natürlich gab´s dafür auch Zuschüsse, aber die Gemeinde vermochte die eigenen Zahlungsverpflichtungen ohne Kreditaufnahme zu stemmen und dabei sogar noch Schulden abzubauen.

Foto: ©Hans-Willi Kempenich
Text: ©Hans-Willi Kempenich