Für eine ganze Reihe von Ortsstraßen regt der Niederzissener Gemeinderat verkehrsberuhigende Maßnahmen an. Per einstimmigem Beschluss wurde die Verbandsgemeindeverwaltung gebeten, nach Anhörung der Polizei und des Landesbetriebes Mobilität die erforderlichen straßenbehördlichen Anordnungen zu erteilen und die benötigten Verkehrszeichen zu beschaffen.
Damit folgten die Mandatsträger einer gleichlautenden Entscheidung des Bauausschusses (die Olbrück-Rundschau berichtete).
Vorgesehen sind die Neuregelungen für den kompletten Ortsteil Rodder, die Kraterstraße, die Waldorfer Straße ab der Einmündung Kraterstraße in Richtung Ortseingang, Zum Steinbruch, Im Weinberg, Arweg und Kapellenstraße bis Einmündung Arweg, Mittelstraße, Horststraße, Lochsgässchen, Klosterstraße, Friedhofstraße bis Einmündung Lerchenweg, Lerchenweg, Zehnthofstraße, Hinter den Zäunen, Espelsweg und Am Sauerbrunnen. Hier soll künftig überall Tempo 30 gelten.
Ein weiterer einstimmiger Ratsbeschluss betrifft Schallschutzmaßnahmen an der Autobahn 61, deren sechsspuriger Ausbau zwischen Bliesheim und Mendig im Bundesverkehrswegeplan in der höchsten Dringlichkeitsstufe eingeordnet ist. „Die Ortsgemeinde Niederzissen erwartet, dass im Zusammenhang mit dem Ausbau der A 61 entsprechende Schallschutzmaßnahmen durchgeführt werden. Dies ist bei der weiteren Planung zu berücksichtigen“, heißt es im Beschluss.
Vor wenigen Wochen hatte der Rat beschlossen, auf die in der Planung vorgesehenen Pflanzbeete im Ahornweg zu verzichten. Zwischenzeitlich gingen zwei Anträge von Anwohnern der ebenfalls im Neubaugebiet „Im Joch“ liegenden Friedhofstraße ein, auch im dortigen Bereich zwei eingeplante Baumscheiben zu streichen bzw. zu verschieben. Beide Anträge wurden einstimmig abgelehnt. Vielmehr sollen sämtliche Beete entsprechend der Planung und unter Berücksichtigung der örtlichen Abstimmungen hergestellt werden. Für die Entfernung der Beete in der Ahornstraße, die sich teilweise bereits im Bau befanden, hat die Baufirma Mehrkosten angezeigt, wie Ortsbürgermeister Rolf Hans sagte. Diese belaufen sich für den Rückbau und die Herstellung des Fahrbahnunterbaus auf etwa 6200 Euro, die den Anliegern nicht angerechnet werden können und von der Gemeinde zu tragen sind. Das Ingenieurbüro hat Mehrkosten von insgesamt 14 000 Euro ermittelt, in denen Ausgleichsflächen und die erforderlichen Planungskosten enthalten sind.
Eine weitere Kostensteigerung in Höhe von 30 500 Euro resultiert aus der ordnungsgemäßen Tieferlegung von Versorgungsleitungen. „Nach Einschätzung eines Fachanwaltes müssen diese Kosten zum Großteil von den Versorgungsleistern RWE und Telekom getragen werden. Da aber auch Leitungen der Straßenbeleuchtung betroffen waren, wird auch die Gemeinde rund 1000 Euro zahlen müssen“, gab der Ortsbürgermeister bekannt.
Über eine Änderung der Hauptsatzung wurde auf Antrag des Gemeindechefs das Sitzungsgeld für Rat, Ausschüsse und Fraktionen von 11 auf 15 Euro erhöht. Die Beträge waren seit der Euroumstellung nicht mehr angepasst worden. Einstimmig wurde auch die Neuregelung der Beteiligung des Abwasserwerkes an der Wiederherstellung von Ortsgemeindestraßen beschlossen. Mit eindeutiger Mehrheit wurde hingegen ein Antrag der Wählergruppe Doll abgelehnt. Dessen Inhalt: Erlass der Hallenmiete für das Oktoberfest am Kirmessamstag, das für die veranstaltenden Vereine nicht gut gelaufen war. Für das Bauprogramm 2018 im Straßen- und Wegebau meldet die Gemeinde die Waldorfer Straße an, deren Sanierung eigentlich schon für dieses Jahr vorgesehen war, wegen Planänderungen aber verschoben werden musste.
Abschließend teilte der Ortsbürgermeister mit, dass bei einer Untersuchung des Sauerbrunnens kleine Rückstände von Keimen entdeckt wurden, die von eindringendem Oberflächenwasser verursacht wurden. Die Verschmutzung war allerdings unbedenklich, sodass der Brunnen in Betrieb bleiben konnte. „Die in der Zwischenzeit eingebaute Ableitung des Oberflächenwassers hat die erwünschte Wirkung und eine keimfreie Wasserqualität gebracht“, sagte er. Der Wiederholungsantrag für eine Förderung des Bauhofes aus dem Investitionsstocks 2018 wurde inzwischen gestellt. Der Antrag beinhaltet eine Gesamtsumme von 211 600 Euro und eine Fördersumme von 105 800 Euro.
Dem Unkrautbewuchs auf dem Friedhof, der nach Expertenmeinung auf eine veränderte Vegetation zurückzuführen ist, wurde zwischenzeitlich mit einer neuartigen Methode zu Leibe gerückt. Dabei soll eine biologisch abbaubare Flüssigkeit, die mit Heißwasser aufgebracht wurde, das Unkraut vernichten.
Foto: ©Hans-Willi Kempenich
Text: ©Hans-Willi Kempenich