Ortsgemeinde Niederzissen

Niederzissen

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Geschrieben am 10. Oktober 2020

MEHRZWECKGEBÄUDE MARKTPLATZ UND PHOTOVOLTAIKANLAGE BAUHOF

Das Mehrzweckgebäude auf dem Niederzissener Marktplatz nimmt in der Planung allmählich Form an. Der Bauausschuss der Gemeinde entschied sich unter dem Vorsitz des Ersten Beigeordneten Ralf Doll für ein Satteldach, nachdem Architekt Dirk Grones vom Büro KG-Architektur dem Gremium die möglichen Varianten vorgestellt hatte.

Das Mehrzweckgebäude auf dem Niederzissener Marktplatz nimmt in der Planung allmählich Form an. Der Bauausschuss der Gemeinde entschied sich unter dem Vorsitz des Ersten Beigeordneten Ralf Doll für ein Satteldach, nachdem Architekt Dirk Grones vom Büro KG-Architektur dem Gremium die möglichen Varianten vorgestellt hatte. Zur Auswahl standen nämlich auch ein Flach- sowie ein Pultdach. Mit diesen beiden Dachformen wären die Gesamtkosten sogar noch rund 5 Prozent günstiger gewesen. Die Vorteile eines Satteldaches sah der Ausschuss in erster Linie in der gefälligeren Optik, aber auch darin, dass darunter noch ein Stauraum eingerichtet werden kann. Die endgültige Entscheidung wird jetzt der Gemeinderat treffen.

Schon bei einer Sitzung im August hatte der Planer dem Ausschuss einen ersten Entwurf vorgestellt. Damals baten die Mandatsträger um die Einarbeitung einiger Änderungswünsche. Für das Behinderten-WC ist jetzt ein separater Außenzugang vorgesehen. Der Küchenzugang erhält eine Außenüberdachung. Die vielleicht wichtigste Änderung: Der Mehrzweckraum wurde auf eine Breite von 6,51 Meter vergrößert. Zudem wird das Gebäude nach der aktualisierten Planung in Richtung des Nachbargrundstückes Reuter nach Süden verschoben. Im diesjährigen Haushalt sind für Planungsleistungen 25 000 Euro eingestellt.

Auch hinsichtlich der Heizung fiel eine Vorentscheidung: „Ich würde eine gemeinsame Heizung für die Alte Schule und das Mehrzweckgebäude befürworten und mich für eine Pelletheizung aussprechen“, sagte Helmut Pertz vom Ingenieurbüro EUA-Pertz in Saarbrücken. Diesem Vorschlag schlossen sich sechs Ausschussmitglieder an, zwei enthielten sich der Stimme.

Zur Erklärung: Zwischenzeitlich war überlegt worden, das neue Gebäude an die Heizung der benachbarten Alten Schule zu koppeln. Deren Gasheizung stammt aus dem Jahr 2000, war aber in den vergangenen Jahren mehrmals defekt und verursachte mehrere Tausend Euro Reparaturkosten. Vor diesem Hintergrund entschied sich der Ausschuss für eine neue Heizung in der Alten Schule, mit der auch das geplante Mehrzweckgebäude versorgt werden soll.

Ingenieur Pertz legte auch eine Wirtschaftlichkeitsanalyse für eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des neuen Bauhofes vor. Danach ist eine PV-Anlage für die Gemeinde nicht wirtschaftlich. Ein Hauptgrund dafür sind die hohen Planungskosten, die im öffentlichen Bereich anfallen. Im vergangenen Monat fand zu diesem Thema ein Gespräch mit Andreas Schwerter, dem Geschäftsführer der Firma Solarplatz in Sinzig, statt. Das Ergebnis: Der Rat muss entscheiden, ob die Gemeinde die Fläche an einen Unternehmer oder an einen Verein verpachten will, die dann die Anlage in Eigenregie errichten könnten.

Bild: An einem trüben Dezembertag wie diesem wäre eine Photovoltaikanlage auf dem Niederzissener Bauhof nicht ertragreich. Fachleute halten die nach Süden hin ausgerichtete Fläche aber sehr geeignet für Solartechnik.

Der Auftrag für Vermessungs- und Ingenieurleistungen für den Straßenbau im geplanten Baugebiet „Oben im Joch“ geht ans Büro Kohns und Göbel in Mayen zum Angebotspreis von 63 000 Euro. Dieser Beschluss muss nicht mehr vom Gemeinderat bestätigt werden, weil die Kosten im Rahmen des Haushaltsansatzes von 70 000 Euro liegen. Nach der Gemeindesatzung ist der Ausschuss in einem solchen Fall entscheidungsberechtigt.

Die Wählergruppe Doll hatte den Antrag eingereicht, die Wege auf dem Friedhof barrierefrei umzugestalten. Nach groben Schätzungen liegen die Kosten knapp über 100 000 Euro. „Ich will diese Maßnahme keinesfalls kaputtreden, bitte aber darum, das Vorhaben wegen der derzeitigen ungewissen Finanzlage zurückzustellen“, meldete Ortsbürgermeister Hans Bedenken an. Der Appell verhallte nicht ungehört, denn die Wählergruppe Doll wird das Vorhaben noch einmal beraten.

Abschließend teilte der Ausschussvorsitzende mit, dass die Bewerberliste für Flächen in den beiden neuen Baugebieten inzwischen auf 176 Namen angewachsen ist. Für die neue Lagerhalle am Bauhof wurde von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion eine Fördersumme von 14 000 Euro bewilligt und auch schon ausgezahlt. Die Sanierung der Schankanlage in der Bausenberghalle wurde in Auftrag gegeben. Es werden neue Leitungen verlegt, die Kohlensäureversorgung kommt an eine andere Stelle und die Armaturen werden ausgetauscht. Die Kosten belaufen sich auf 3200 Euro. Mit 5000 Euro schlug die Anschaffung von Weihnachtsbeleuchtung für die Straßenlampen zu Buche. Weiterhin hat die Verwaltung mitgeteilt, dass die vorhandenen Ausgleichsflächen für das Neubaugebiet „Oben im Joch“ nicht ausreichen. Zur Verfügung stehen etwa 12 900 Quadratmeter, der Gutachter fordert aber weitere 4000 bis 5000 Quadratmeter. Derzeit laufen Verhandlungen über zusätzliche Grundstücksankäufe.


Foto:  ©Hans-Willi Kempenich
Text:  ©Hans-Willi Kempenich