Die Horststraße wird nicht für den Schwerlastverkehr gesperrt. Einstimmig beschloss der Gemeinderat, die ins Auge gefasste Umleitung von Lkw über die Kapellenstraße nicht zu befürworten. Genau diese Möglichkeit war aber bei einem Ortstermin mit Polizei und Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Erwägung gezogen worden. Auf diese Weise sollte die für Großfahrzeuge mitunter problematische Verkehrssituation im Bereich der Linde an der Kreuzung Oberdorf-/Mittel-/Horst- und Zehnthofstraße entschärft werden.
Denn mit welchen Schwierigkeiten die Fahrer abbiegender Lkw an der Kreuzung mitunter zu kämpfen haben, ist derzeit wieder einmal an der Einfassung der Linde zu erkennen: Die ist zum wiederholten Male erheblich beschädigt, der Verursacher ist nicht bekannt. Ganz offensichtlich aber stammt der Schaden von einem Lkw, dem der Kurvenradius um die Linde nicht ausreichend war. Dabei hat der Fahrer den Baum sogar vorschriftsmäßig rechts umrundet. Dieses Gebot gilt im Übrigen erst seit der Aufstellung der Ampel in der Oberdorfstraße und ist in deren Standort begründet. In der Vor-Ampelzeit wurde die Linde von der Horststraße aus in Richtung Oberdorf links umfahren, was unkompliziert war.
Von einer Problemverlagerung sprach Ortsbürgermeister Rolf Hans bei der Diskussion über die Lkw-Umleitung durch die Kapellenstraße, von einem möglichen Folgefehler SPD-Fraktionssprecher Christoph Schmitt. „Für uns ist das keine Alternative“, sagte er. Denn in erster Linie spricht die Ausbauart der Kapellenstraße, die in weiten Teilen mit Verbundpflaster belegt ist, gegen zusätzlichen Schwerlastverkehr. „Der LBM wird eventuelle Reparaturkosten nicht übernehmen, das hat die Behörde in einem Schreiben deutlich gemacht hat“, sagte CDU-Fraktionssprecher Florian Bröker. Deshalb könne auch seine Fraktion nicht zustimmen. In der Begründung des LBM zum Nein zu einer späteren Kostenbeteiligung heißt es: „Bei der Kapellenstraße handelt es sich um eine Gemeindestraße. Demnach liegt die Baulast bei der Gemeinde. Die Benutzung erfolgt, auch mit Lkw, im Rahmen des Gemeingebrauchs und ist jedermann im Rahmen der Widmung gestattet.“ Lediglich Ratsmitglied Thomas Felden (Wählergruppe Doll) sprach noch einmal die Möglichkeit an, Lkw von der Brohltalstraße aus über die Kapellenstraße in Richtung Oberdorfstraße zu leiten.
Den Schwerlastverkehr ganz aus der Gemeinde rauszuhalten, sei für die SPD aber durchaus ein Thema, sagte Christoph Schmitt. Dafür gebe es nach seinem Kenntnisstand und nach Aussage der Entscheidungsträger keine Möglichkeit, erwiderte der Ortsbürgermeister. An die Verwaltung erging dennoch der Auftrag, die Eventualitäten auszuloten.
Erneut wurde die Einfassung der Linde erheblich ramponiert. Dabei wurde erst kürzlich ein früherer Schaden repariert. In einer Umleitung des Schwerlastverkehrs durch die Kapellenstraße sieht der Niederzissener Gemeinderat aber dennoch keine Lösung.