Ortsgemeinde Niederzissen

Niederzissen

Ortsgemeinde

Geschrieben am 15. September 2016

KEINE ABBIEGESPUR IN DER WALDORFER STRASSE

Noch in diesem Jahr soll die Waldorfer Straße in Niederzissen ausgebaut werden. In der bisherigen Planung waren für den Einmündungsbereich in die B 412 Abbiegespuren vorgesehen. Diesem Vorhaben erteilte ein Vertreter des Landesbetriebes Mobilität (LBM) bei einem Ortstermin allerdings eine Absage. Das Argument der Behörde: Größere Fahrzeuge könnten Verkehrsteilnehmern auf der jeweils anderen Spur die Sicht versperren, was wiederum Gefahrenmomente mit sich bringen könnte. Der Gemeinderat befasste sich jetzt mit der veränderten Planung.

Bild: Thomas Berzen (links) gehört wieder dem Niederzissener Gemeinderat an. Ortsbürgermeister Rolf Hans verpflichtete den neuen Mandatsträger per Handschlag.

Ein Vertreter des zuständigen Ingenieurbüros stellte die neuen Pläne vor. Danach wird die Straße im Einmündungsbereich auf einer Länge von 70 Metern auf 4,50 Meter verbreitert, wozu die Verkehrsfläche um rund 60 Quadratmeter in Richtung Bausenberg erweitert wird. Markierte Abbiegespuren wird es aber nicht geben. Ab Beginn der Verbreiterung ist allerdings eine Beschilderung vorgesehen, damit sich die Verkehrsteilnehmer frühzeitig einordnen können. Die Mandatsträger gaben dazu ihre Zustimmung. Im Rahmen der Einwohnerfragestunde beklagten Anwohner den trotz des Verbotes regelmäßigen Schwerlastverkehr in der Waldorfer Straße. Ortsbürgermeister Rolf Hans versprach, „das Durchfahrverbot für Lkw nach dem Ausbau klarer zum Ausdruck zu bringen.“ Auch die Polizei werde um mehr Kontrollen gebeten.

Die Bewirtschaftung des Niederzissener Friedhofes ist seit Jahren defizitär. Für den Zeitraum von 2012 bis 2015 wurde ein durchschnittlicher Jahresfehlbetrag von 6100 Euro ermittelt. Mit höheren Hebesätzen will die Gemeinde jetzt gegensteuern. Dadurch steigen beispielsweise die Gebühren für ein Reihengrab von 400 auf 520 Euro, für eine Wahlgrabstätte von 580 auf 680 Euro und für ein pflegefreies Urnengrab von 600 auf 800 Euro.  Ausgenommen von der Erhöhung bleibt die Nutzung der Leichenhalle, die für Sargbestattungen weiterhin mit 178 Euro und für Urnenbeisetzungen mit 89 Euro zu Buche schlägt.

Seit 25 Jahren sind die drei gemeindeeigenen Tennisplätze im Heubachtal in Betrieb. Mittlerweile ist eine Sanierung der Anlage dringend erforderlich. Die Kosten dafür belaufen sich auf etwa 30 000 Euro. Der SC Niederzissen hat die Möglichkeit, über den Sportbund einen Zuschuss zu den Sanierungskosten zu beantragen. Voraussetzung dafür ist allerdings ein Eigentumsnachweis oder ein langfristiger Pachtvertrag. Eine solche Vereinbarung wird nach einem einstimmigen Ratsvotum jetzt abgeschlossen. Der SCN zahlt ein Pachtentgelt von 10 Euro, die Ortsgemeinde trägt die Sanierungskosten.

Ein erfahrener Kommunalpolitiker verstärkt ab sofort (wieder) den Niederzissener Gemeinderat. Weil Beigeordneter Andy Schmitt (SPD) sein Ratsmandat niedergelegt hat, rückt Thomas Berzen ins Gemeindeparlament nach. Zuvor war Berzen schon jeweils zehn Jahre lang im Ortsgemeinde- sowie im Verbandsgemeinderat tätig. Andy Schmitt übt aber weiterhin das Amt des Beigeordneten aus.

Auch das Fischsterben in Wirr- und Brohlbach aufgrund eines hohen Ammoniakgehaltes kam noch einmal zur Sprache. Wegen der möglichen Verkeimung des Gewässers durch die Fischkadaver warnte der Ortsbürgermeister weiterhin vor einer Wasserentnahme. Auch die Absperrung im Bereich des Mehrgenerationenplatzes bleibt bestehen. Nach wie vor beschäftigen illegale Müllentsorgungen an den Glascontainern in der Brohltalstraße die Gemeinde. „Sollte sich nichts ändern, wird sich der Bauausschuss mit der Suche nach alternativen Standorten befassen müssen“, kündigte der Gemeindechef an. Zum 1. Januar 2017 geht die Verwaltung der Schutzhütte auf dem Marienköpfchen auf die Ortsgemeinde über, nachdem der Eifelverein den Pachtvertrag fristgerecht gekündigt hat. Mit den Konsequenzen wird sich der Hallen- und Kulturausschuss in seiner nächsten Sitzung beschäftigen.

Nicht angenehm war das, was der Ortsbürgermeister abschließend bekanntgeben musste: Nach einer Mitteilung des zuständigen Ingenieurbüros entstehen beim Bau des Bauhofes Mehrkosten in Höhe von rund 170 000 Euro. Ortsgemeinde und VG-Verwaltung haben inzwischen das Gespräch mit einem Fachanwalt gesucht. Die Angelegenheit wird bei der nächsten Ratssitzung am 10. Oktober auf der Tagesordnung stehen. Dann wird auch der Architekt anwesend sein.

Foto: ©Hans-Willi Kempenich
Text: ©Hans-Willi Kempenich