Ortsgemeinde Niederzissen

Niederzissen

Ortsgemeinde

Geschrieben am 14. November 2018

JUGEND BEKOMMT IHREN TREFFPUNKT

Die Niederzissener Dorfjugend bekommt ihren eigenen Aufenthaltsbereich. Mit großer Mehrheit beschloss der Gemeinderat, den bisherigen Kinderspielplatz am Sauerbrunnen, der ohnehin aufgegeben wird, entsprechend umzugestalten. Wie die Fläche künftig aussehen soll, war vor wenigen Wochen bei einer Zusammenkunft mit den Jugendlichen festgelegt worden.

Die Gemeinde stellt für das Vorhaben maximal 25 000 Euro zur Verfügung, will aber auch verschiedene Fördermöglichkeiten ausloten. Kernstück der Anlage wird eine rund 16 Quadratmeter große, sechseckige Holzhütte mit verschiedenen Sitzgelegenheiten im Innen- wie im Außenbereich, WLAN-Anschluss und einem Grillplatz. Um im Bedarfsfalle den Weg in die umliegenden Büsche verzichtbar zu machen, wird eine Dixi-Toilette aufgestellt. Nach etwa einem Jahr soll bei einer erneuten Zusammenkunft Bilanz gezogen werden. „Dann werden wir noch einmal den Bedarf abfragen und gegebenenfalls ergänzen“, erklärte Ortsbürgermeister Rolf Hans.

Auf Initiative der SPD-Fraktion wird die Gemeinde einen automatisierten externen Defibrillator für das Foyer der Bausenberghalle anschaffen. Kosten: 2000 Euro. Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung wurde noch am gleichen Abend der Auftrag vergeben.

Von der CDU-Fraktion kam der Antrag, die Benutzungsordnungen für die Bausenberghalle und die Alte Schule in Rodder zu aktualisieren. Dabei geht es um die Erweiterung des Rauchverbotes, das jetzt auch E-Zigaretten und Hybridzigaretten einschließt.

Einstimmig wurde auch eine Änderung des Bebauungsplanes „Bausenberg II“ beschlossen. Damit können dort auch Gebäude mit Flachdächern und Staffelgeschossen errichtet werden.

In einem miserablen Zustand ist der Wirtschaftsweg zur Raststätte Brohltal-West. Die Gemeindevertreter fassten den Grundsatzbeschluss, die Sanierung in Angriff zu nehmen. Um bei den Kostenberechnungen die Untergrundverhältnisse berücksichtigen zu können, ist ein Baugrundgutachten erforderlich. Den Auftrag erhielt die Gesellschaft für Umwelt- und Geotechnik in Koblenz zum Angebotspreis von 4700 Euro.

Eine weitere Baugrunduntersuchung ist für das Neubaugebiet „Bausenberg III“ fällig. Es liegen noch keine Angebote vor, doch werden sich die anteiligen Kosten der Gemeinde erfahrungsgemäß auf rund 3500 Euro belaufen, den anderen Teil trägt das Abwasserwerk. Der Ortsbürgermeister wurde ermächtigt, in Absprache mit den Beigeordneten den Auftrag zu erteilen.

Die Verbandsgemeinde Brohltal ist nach der EU-Umgebungsrichtlinie und nach dem Bundesemmissionsschutzgesetz verpflichtet, alle fünf Jahre einen Lärmaktionsplan zu erstellen. Ziel ist es, Strategien und Maßnahmen zur Lärmminderung und Lärmvermeidung in hochbelasteten Bereichen zu entwickeln. Die neueste Version (Stand September 2018) liegt jetzt vor. Niederzissen ist durch die Autobahn 61 und besonders durch die Brohltalbrücke betroffen. Die Gemeinde erwartet, dass im Zuge des geplanten Autobahnausbaus auf sechs Fahrspuren Lärmschutzmaßnahmen im Bereich der Brücke ergriffen werden.

Im Katholischen Kindergarten sind Sanierungsarbeiten in den Bereichen Fußboden, Lüftung und Blitzschutz erforderlich. Die Kosten belaufen sich auf 16 000 Euro. Davon übernimmt das Bistum 5800 Euro. Weiterhin wurde ein Förderantrag an die Kreisverwaltung gerichtet. Auf die an der Einrichtung beteiligten Ortsgemeinden Brenk, Galenberg und Niederzissen entfallen insgesamt 5400 Euro, die anhand der durchschnittlichen Kinderzahlen aufgeteilt werden. Demnach zahlt Niederzissen 5100 Euro.

Eine gute Nachricht hatte der Ortsbürgermeister abschließend für die Anwohner der Unteren Mühlengasse. Dort hat die Firma Augel aus Weibern mit der Brückensanierung begonnen. Die Arbeiten werden etwa drei Wochen dauern.

Das Allerbeste zum Schluss: Die Gewerbesteuereinnahmen sind von den ursprünglich kalkulierten 1,075 Millionen Euro auf knapp 2,3 Millionen Euro geklettert. Die Mehreinnahmen belaufen sich nach dem dritten Quartal also auf rund 1,2 Millionen Euro. Damit verbessern sich die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde für anstehende Maßnahmen wie die Erschließung von zwei Baugebieten und die Neugestaltung des Marktplatzes. Niederzissen ist praktisch schuldenfrei, obwohl noch ein im kommenden Jahr auslaufender Kredit in Höhe von 150 000 Euro zu bedienen ist. Dessen Ablösung wäre jetzt zwar möglich, ist aber unwirtschaftlich.

Schon vor mehr sechs Monaten wurde die Brücke in der Unteren Mühlengasse von einem Lkw beschädigt. Wegen ungeklärter Versicherungsfragen konnte die Reparatur erst jetzt beginnen. In drei Wochen ist die Brücke wieder für den Verkehr frei.

Foto: ©Hans-Willi Kempenich
Text: ©Hans-Willi Kempenich