Ortsgemeinde Niederzissen

Niederzissen

Ortsgemeinde

Geschrieben am 23. Januar 2020

GEMEINDERAT ENTSCHEIDET SICH FÜR MEHRZWECKGEBÄUDE

Es war seit mehr als einem Jahr eines der meistdiskutierten Themen in der Gemeinde: das Aussehen und der Nutzungszweck eines Gebäudes, das nach dem Abriss des alten Bauhofs auf dem Niederzissener Marktplatz entstehen und als letzter Schritt das i-Tüpfelchen bei der Neugestaltung des gesamten Areals sein soll. Jetzt hat der Gemeinderat in einer Sondersitzung eine Entscheidung getroffen: Es wird ein 150 bis 200 Quadratmeter großes Mehrzweckgebäude mit einem Veranstaltungsraum werden..

„Wir alle haben in den vergangenen Monaten erkannt, wie unterschiedlich die Meinungen zu diesem Thema sind. Folglich werden wir heute Kompromisse eingehen müssen“, fasste Ortsbürgermeister Rolf Hans in seinen einleitenden Worten die Ausgangslage zusammen. Doch dann kamen die Mandatsträger in einer sehr sachlichen Diskussion erstaunlich zügig voran und hatten in einer guten Stunde fast alle notwendigen Teilbeschlüsse für die Gebäudegestaltung gefasst. Hilfreich war dabei zweifellos ein Strategiepapier, das Carsten Köpper, der Fraktionssprecher der Wählergruppe Doll, den Ratskollegen schon einige Tage vor der Sitzung zugesandt hatte.

Unstrittig war von Beginn an die Tatsache, dass neue Toiletten gebaut werden müssen. Denn die sind bei den verschiedenen Veranstaltungen auf dem Marktplatz unverzichtbar. Und die alte Anlage in einem Anbau des alten Bauhofs ist beim Abriss vor wenigen Wochen natürlich auch der Baggerschaufel zum Opfer gefallen. Als Ersatz werden jetzt vier Damen- und zwei Herrentoiletten, vier Urinale und eine Behindertentoilette entstehen. Der Bedarf ergibt sich aus der möglichen Besucherzahl bei öffentlichen Veranstaltungen auf dem Marktplatz, beispielsweise bei der Kirmes oder dem Nikolausmarkt.

Nur ein reines Toilettengebäude auf der hervorragend gelegenen Freifläche an Marktplatz, Mehrgenerationenplatz und Alter Schule zu errichten, war aber von Beginn keine ernsthaft diskutierte Option. Mit 13 Ja-Stimmen gegen sechs Nein entschieden sich die Gemeindevertreter jetzt für ein Mehrzweckgebäude mit einem Veranstaltungsraum, der rund 50 Personen an Tischen Platz bieten soll. Eine kleine Teeküche, ein Lager und die Technik werden in separaten Räumen untergebracht. Natürlich werden die Toiletten auch aus dem Gebäudeinneren erreichbar sein.

Bild: Außer den Schaltkästen und Glascontainern deutet nichts mehr darauf hin, dass hier noch vor wenigen Wochen der alte Bauhof stand. Der Gemeinderat traf jetzt Entscheidungen über ein Gebäude, das auf der hervorragend gelegenen Freifläche entstehen wird.

Bezüglich der Heizung hofft man auf gute Ideen des Planers. Gegen die angesprochene Möglichkeit eines Anschlusses des neuen Gebäudes ans Heizsystem der Alten Schule gab´s Bedenken, weil diese Anlage sicherlich nicht mehr den neuesten Anforderungen entspricht. Empfehlenswerter sei es aus diesem Grunde eher, die Alte Schule ans neue Gebäude anzukoppeln, meinte Ratsmitglied Matthias Gros. Über eine Veranstaltungsbühne für den Außenbereich wurde zunächst nur eine Teilentscheidung getroffen: Sie wird nicht ans Mehrzweckgebäude angebaut. Alles Weitere wird später festgelegt. Andiskutiert wurden auch die Nutzung eines Raumes unter der Alten Schule als Lager und die Option, das neue Gebäude später aufstocken zu können. Beides wurde nach kurzer Diskussion aber nicht ernsthaft in Erwägung gezogen.

Blieb die Kostenfrage. In einer früheren Sitzung hatte sich der Rat auf eine Obergrenze von 400 000 Euro festgelegt. „Das wird nicht hinhauen“, meinte Ratsmitglied Jürgen Schneider, als Bauunternehmer ein Mann vom Fach. Alleine für die Fundamentierung werde man einen hohen Betrag aufwenden müssen, prognostizierte er. Für die Deckelung sprachen sich dennoch fraktionsübergreifend Stefan Schiele (CDU), Robin Ber (WG Doll) und Andy Schmitt (SPD) aus. Eine satte Ratsmehrheit von 15 zu vier Stimmen beschloss daraufhin, die festgelegte Kostengrenze beizubehalten.

Auf den zeitlichen Ablauf angesprochen, nannte der Ortsbürgermeister als möglichen Baubeginn das Frühjahr 2021. Abschließend gab er noch einige Termine bekannt: Das erste Vereinsvertretertreffen des neuen Jahres findet am Donnerstag, 5. März, in der Bausenberghalle statt. Der Dreck-weg-Tag wird am Samstag, 14. März, ab 9 Uhr durchgeführt.



Foto:  ©Hans-Willi Kempenich
Text:  ©Hans-Willi Kempenich