Gemeinderat beschließt einstimmig
Niederzissen. hwk. Die Unwetter vom Spätsommer des vergangenen Jahres wirken in Niederzissen immer noch nach. Kürzlich wurde den Mitgliedern des Bauausschusses ein Hochwasserschutzkonzept vorgestellt. Jetzt befasste sich auch der Gemeinderat mit dem Thema und beschloss den für Schutzmaßnahmen notwendigen Grunderwerb in einer Größenordnung von fast 23 000 Quadratmetern. Vom Land erhofft man sich eine 50-prozentige Förderung.
Reiner Gasper vom Ingenieurbüro Becker informierte über die infrage kommenden Maßnahmen: Zentraler Punkt ist die Entwicklung des Bächelsbaches mit der Schaffung von Rückhalteräumen auch als Schutz für die Ortslage. Ein Korridor für die Gewässerentwicklung wurde festgelegt, in dem Maßnahmen zur Renaturierung (außerhalb der Bebauung auf einer Strecke von 700 Metern), Offenlegung (auf einer Länge von 350 Metern) und Bildung von Rückhalteräumen und Uferbegleitstreifen durchgeführt werden können. Auch im Bereich des Spielplatzes an der Brohltalstraße besteht die Möglichkeit zur Renaturierung und Aufweitung des Bachlaufes.
Inzwischen hat eine Befahrung und Zustandsbewertung der verrohrten Strecke stattgefunden. Ergebnis: Auf Großteilen besteht kurzfristiger bis akuter Handlungsbedarf. Die Rohrquerschnitte sind überwiegend nicht ausreichend dimensioniert. Diese Teile des Schutzkonzeptes liegen in der Zuständigkeit der Verbandsgemeinde und sollen über die Aktion Blau bezuschusst werden.
Schutzmaßnahmen gegen Bodenerosion werden von der Ortsgemeinde Niederzissen durchgeführt und sollen durch Rückhaltung von Außengebietswasser in der Fläche und mit einer Erhöhung von Wasserspeicherpotentialen erreicht werden.
Geplant sind die Umwandlung von Ackerland in Grünflächen, die Anlegung einer Streuobstwiese oberhalb des Seifentals, der Bau eines Regenrückhaltebeckens unterhalb der Schutzhütte Marienköpfchen, die Herstellung von Abschlägen in Wirtschaftswegen, Spülung von Drainagen und die Entfernung angewachsener Banketten.
Die Planung für den zweiten Bauabschnitt zur Neugestaltung des Marktplatzes im Bereich des Bauhofes soll noch in diesem Jahr weitergeführt werden. Diesen Antrag brachte die SPD-Fraktion ein, damit gleich nach dem Umzug des Bauhofes an seinen neuen Standort mit der Umsetzung der Maßnahme begonnen werden kann. In einer früheren Sitzung war angedacht worden, am Marktplatz einen gastronomischen Betrieb in Form eines Cafes, Bistros oder einer Eisdiele anzusiedeln. Dafür will man einen Investor finden. Interessant ist das Vorhaben auch deshalb, weil der kurz vor seiner Eröffnung stehende Wanderweg Eifelleiter nach der Fertigstellung des Mehrgenerationenplatzes über den Marktplatz geführt werden soll.
Weil eben jener Park aber erst noch angelegt werden muss, will die Gemeinde in diesem Jahr nicht am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teilnehmen. Zustimmung gab es vom Rat für Pläne des Kreises, einen Absturz im Brohlbach hinter dem Zakspeed-Gelände zu beseitigen. Dies ist eine von zahlreichen Maßnahmen, die der Herstellung der biologischen Durchgängigkeit des Baches dienen sollen. Ortsbürgermeister Rolf Hans nutzte die Sitzung, um sich bei seinem Ratskollegen Werner Wey mit einem Weinpräsent zu bedanken. Wey hat die Homepage der Gemeinde neu gestaltet und pflegt sie seitdem vorbildlich und völlig unentgeltlich.
Bild: Mit einem Weinpräsent bedankte sich Ortsbürgermeister Rolf Hans (links) bei Ratsmitglied Werner Wey, der die Homepage der Gemeinde neu gestaltet hat und sie unentgeltlich pflegt. Foto: ©Ralf Doll