Ortsgemeinde Niederzissen

Niederzissen

Ortsgemeinde

Geschrieben am 30. August 2018

ENDLICH EINE ENTSCHEIDUNG ÜBER DAS SALZLAGER

Bildtext: Auf der ursprünglich für das Salzsilo vorgesehenen Fläche macht sich das Unkraut breit. Jetzt muss das Areal aber ohnehin erweitert werden, denn hier soll eine 20 mal 8 Meter große Halle entstehen.

Niederzissen. hwk. Die schier endlose Geschichte über die Salzlagerung am neuen Niederzissener Bauhof ist beendet. Mit großer Mehrheit entschied sich der Gemeinderat für den Bau einer 20 mal 8 Meter großen Halle, in der neben dem Streusalz auch weiteres Material und Geräte untergebracht werden können. Damit votierten die Mandatsträger für den Vorschlag der Wählergruppe Doll und gegen das von der SPD-Fraktion favorisierte Silo.

Vor Beginn der erneuten Beratungen über die Salzlagerung stellte Ortsbürgermeister Rolf Hans noch einmal die Kostensituation am Bauhof dar. In den Plänen von 2014 belief sich die Kalkulation auf 592 000 Euro. Inzwischen sind daraus 769 000 Euro geworden, wobei diese Summe auch 25 000 Euro für die Umzäunung beinhaltet, die in der ursprünglichen Berechnung noch nicht enthalten waren.

SPD-Fraktionssprecher Christoph Schmitt plädierte erneut für die Anschaffung eines Silos. Denn für weitere Lagerflächen sehe er keinen Bedarf. Beigeordneter Ralf Doll erläuterte den Antrag seiner Fraktion auf Errichtung einer Lagerhalle. Die CDU als dritte Fraktion im Bunde hatte ursprünglich den Bau eines reinen Salzlagers ins Auge gefasst. Diesen Antrag zog Fraktionschef Stefan Schiele jetzt aber zurück und sprach sich für den Vorschlag der Wählergruppe aus.

Anschließend beantragte er die sofortige Abstimmung mit dem Argument, dass die Angelegenheit in den vergangenen beiden Jahren nicht weniger als 17 Mal im Rat oder im Bauausschuss auf der Tagesordnung gestanden habe. Die sofortige Abstimmung wurde daraufhin mit zwölf gegen sechs Stimmen beschlossen. Danach votierten 14 Ratsmitglieder für die Lagerhalle, die vier SPD-Vertreter stimmten dagegen.

Für die Ausweisung des Neubaugebietes Bausenberg III wurden erste Aufträge vergeben. Das Vermessungsangebot für den Straßenbau beläuft sich auf 11 300 Euro, von denen die Ortsgemeinde 7700 Euro zu tragen hat. Der Rest geht zulasten des Abwasserwerkes. Das Ingenieurhonorar für den Straßenbau wird auf der Grundlage der anrechenbaren Baukosten ermittelt und steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau fest. Die Auftragsvergabe für die Baugrunduntersuchung wurde vertagt, weil noch kein Entwurf vorliegt.

Zurückgestellt wurde auch ein Antrag der Hubertus-Schützenbruderschaft auf einen Zuschuss in Höhe von 3500 Euro für Schallschutzmaßnahmen an der Schießanlage im Heubachtal. Vor seiner Entscheidung will der Rat ein Schallschutzgutachten abwarten, vor dessen Erstellung noch ein Gespräch zwischen Gemeindeverwaltung und Vereinsvorstand stattfinden wird. Danach wird die weitere Vorgehensweise festgelegt. Einstimmig beschloss der Rat, für Kirmesveranstaltungen in der Bausenberghalle keine Hallengebühren zu erheben.

Sehr positiv sei die Überprüfung der Standfestigkeit der Grabsteine auf dem Friedhof verlaufen, sagte der Ortsbürgermeister. Lediglich vier von mehr als 500 Grabstellen seien beanstandet worden. Mit einer neuen Kategorie von Verunreinigung mit Hundekot hat es die Gemeinde derzeit zu tun. In einem Randbereich des Mehrgenerationenplatzes lagen Hundehaufen so konzentriert zusammen, dass nur eine Schlussfolgerung möglich ist: Sie wurden von jemandem dort abgelegt.

Abschließend informierte der Ortsbürgermeister über den Inhalt eines Briefes, der von Anwohnern des Marktplatzes an Orts- und Verbandsgemeinde gerichtet wurde. Darin werden massive Ruhestörungen, Verunreinigungen und Beschädigungen durch Jugendliche beklagt, die sich hier regelmäßig treffen. Auszüge aus dem zweiseitigen Schreiben: „Bis in die Morgenstunden werden Partys gefeiert, wobei laute Musik gehört und gegrölt wird. Hinzu kommt das Rasen und ständige Hin- und Herfahren mit Mopeds, Rollern, Mofas und Autos. Alkohol wird in großen Mengen konsumiert und das Leergut im Bach oder in den Grünanlagen entsorgt. Jeglicher Abfall wird auf dem Platz oder auf den Bänken zurückgelassen. Der Unrat wird seit Jahren von den Gemeindearbeitern stillschweigend entsorgt. Wenn wir als Anwohner versuchen, mit den Jugendlichen zu sprechen, muss man sich Frechheiten anhören und aus Respektlosigkeit wird dann noch lauter gefeiert. Keiner fühlt sich zuständig, weder der Ortsbürgermeister noch das Ordnungsamt oder die Polizei.“    

Was so natürlich nicht stimmt, denn die drei angesprochenen Stellen sind bei der Suche nach einer Lösung im ständigen Austausch. Die Gemeinde bemüht sich derzeit, auf der Fläche des bisherigen Spielplatzes am Sauerbrunnen einen Aufenthaltsplatz für Jugendliche einzurichten.

Foto: ©Hans-Willi Kempenich
Text: ©Hans-Willi Kempenich