Die Niederzissener Gemeindearbeiter sind schon vor einigen Monaten in den neuen Bauhof umgezogen. Ihr bisheriges Domizil am Marktplatz steht seitdem leer und soll abgerissen werden. Über die künftige Nutzung der freiwerdenden Fläche im Ortskern wurde inzwischen schon mehrfach beraten.
Auch Angelika Petrat, bei der Kreisverwaltung für die Dorferneuerung zuständig, stellte dem Bauausschuss schon einige Gestaltungsmöglichkeiten vor. Jetzt nahm sich das Gremium erneut des Themas an.
Gegenstand der Beratungen war diesmal ein Planungsentwurf für einen Holzrahmenbau, den eine örtliche Holzbaufirma auf Wunsch von Ortsbürgermeister Rolf Hans unverbindlich und kostenlos angefertigt hatte. Darin ist neben einem rund 50 Quadratmeter großen Mehrzweckraum auch eine etwa 45 Quadratmeter messende Terrasse in Richtung Marktplatz vorgesehen. Der Charme der Planung: Die Terrasse könnte bei Veranstaltungen – wie jetzt beim Nikolausmarkt – als Bühne für Chöre oder Musikgruppen genutzt werden. Der Wermutstropfen: Die schlüsselfertige Ausführung würde mit 250 000 Euro zu Buche schlagen. Hinzu kämen die Abrisskosten und die Einrichtung. Der Neubau würde jedoch mit 30 bis 50 Prozent im Rahmen der Dorferneuerung oder über den Investitionsstock gefördert. Für den Abriss wäre eine Maximalförderung von 40 Prozent möglich.
Angesichts der Kosten brachte Ausschussmitglied Hartmut Keuler einen Umbau des bestehenden Gebäudes ins Spiel: „Müssen wir den alten Bauhof abreißen?“ Auch für Ralf Doll ist die Umplanung des Bestandes eine Option. Jürgen Schneider, als Bauunternehmer ein Mann vom Fach, riet eindringlich von solchen Überlegungen ab: „Der Bauhof ist damals unter anderen Voraussetzungen und zu anderen Zwecken errichtet worden. Eine Umnutzung wäre aufwendiger und teurer.“
„Wir sollten im Frühjahr zu einer Bürgerversammlung einladen, um andere Meinungen einzuholen. Denn Anregungen aus der Bevölkerung können zu einer Horizonterweiterung führen“, schlug Ortsbürgermeister Hans schließlich vor. Danach soll die endgültige Planung vorangebracht werden, sodass im Jahre 2019 der Förderantrag gestellt werden könnte.
Darüber hinaus beschloss der Ausschuss, für dem Mehrgenerationenplatz ein Spielgerät anzuschaffen. Der Vogelnestbau „Adlerhorst“ schlägt mit 17 900 Euro zu Buche. Die Mandatsträger sind sich völlig einig darin, dass vor der Auftragsvergabe der Fallschutz der Anlage genau geprüft wird. Zudem sollen Referenzen über die Lieferfirma eingeholt werden. Ein Alternativangebot kostet 12 600 Euro zuzüglich der Montagekosten in Höhe von etwa 4000 Euro.
Weiterhin gab der Ortsbürgermeister bekannt, dass im kommenden Jahr auf dem Bausenberg wieder die Beweidung mit Ziegen aufgenommen wird. Zum Einsatz kommt eine kleinere Ziegenart des Betriebes Kupka aus Schalkenbach, Für den Winterdienst wurde probeweise ein Gabelstapler angemietet. Die Gemeindearbeiter werden noch in diesem Monat eine Schulung zum Erwerb der Fahrerlaubnis absolvieren. Vergeben wurde kürzlich der Auftrag für die Bepflanzung des Hanges im Seifental. Die Arbeiten werden schon in dieser Woche durchgeführt. Kopfschütteln löste eine andere Mitteilung des Ortsbürgermeisters aus: An der Schutzhütte Marienköpfchen wurde in der Vorwoche eine Fensterscheibe eingeschlagen. Spuren deuten darauf hin, dass der Schaden vorsätzlich angerichtet wurde.
Foto: ©Hans-Willi Kempenich
Text: ©Hans-Willi Kempenich