Mit den jugendlichen Benutzern des Pavillons an der Pfarrkirche hat es in der Vergangenheit häufig Ärger gegeben. Während sich die Anwohner nicht selten über Lärm bis in die Nachtstunden beschwerten, mussten die Mitarbeiter des Niederzissener Bauhofes mitunter eine Menge Müll entsorgen, den die Jugendlichen hinterlassen hatten.
Nazi-Schmierereien an benachbarten Häusern brachten das Fass schließlich zum Überlaufen. Jetzt hat der Gemeinderat die Reißleine gezogen und eine Benutzungsordnung erlassen.
Wichtigster Inhalt: Zwischen 22 und 6 Uhr ist die Nutzung des Pavillons und seines Umfeldes künftig nicht mehr gestattet. „Jetzt haben wir die Möglichkeit, im Bedarfsfall Platzverweise auszusprechen“, erklärte Ortsbürgermeister Rolf Hans die Notwendigkeit der Entscheidung. Im Ordnungstext wird auch auf die Pflicht der Benutzer hingewiesen, Abfall ordnungsgemäß zu entsorgen und Tonträger nur in einer moderaten Lautstärke abzuspielen.
In eine erneute Verlängerung geht die Entscheidungsfindung über die Lagerung des Streusalzes am neuen Bauhof, nachdem die SPD-Fraktion einen Antrag zur Errichtung eines Silos eingebracht hatte. Zuvor war vom Rat der Bau eines Lagerraums und die Befüllung der Streufahrzeuge per Sackware und mithilfe eines Gabelstaplers beschlossen worden. Weil es noch Unstimmigkeiten über die notwendige Größe des Holzrahmenbaus gegeben hatte, wurde eine endgültige Entscheidung aber vertagt.
Die Mitglieder der SPD-Fraktion haben inzwischen in Begleitung des Ersten Beigeordneten Ralf Doll die Firma Hamann in Andernach besucht, um sich fachmännisch beraten zu lassen – besonders über die Lagerfähigkeit des Salzes. Denn die Möglichkeit der Verklumpung des Streugutes war im Rat bislang ein Hauptargument gegen das Silo. Nunmehr erfuhr die Delegation aus dem Brohltal, dass mit „Antiback“ besprühtes Salz nicht verklumpt. Zudem sei Siloware mit 60 bis 80 Euro pro Tonne billiger als Big Bags mit 90 bis 100 Euro pro Tonne. Weiterhin ist ein Silo nach SPD-Rechnung preiswerter als ein Lagergebäude.
Ortsbürgermeister Hans sprach sich erneut gegen ein Silo aus. Telefonisch hatte er sich über die Salzlagerung in sechs großen Nachbarkommunen erkundigt. Ergebnis: Weder in Sinzig noch in Remagen, Grafschaft, Andernach oder Adenau wird das Streugut in Silos aufbewahrt, sondern lose in überdachten Lagerräumen. Bezüglich der Silokosten wies er darauf hin, dass dafür zweimal jährlich Wartungsarbeiten erforderlich sind, die mit jeweils 800 bis 1000 Euro zu Buche schlagen. Die Mandatsträger kamen überein, bis zur Sommerpause nochmals alle Möglichkeiten auf den Prüfstand zu stellen und dann eine Entscheidung zu treffen.
Schon in Auftrag gegeben wurde ein Rückbaukonzept für das alte Salzlager zwischen Brohltal- und Geisbergsstraße. Die Kosten belaufen sich auf 1785 Euro. Für den Abbruch selbst sind 40 000 Euro im Haushalt eingestellt. Auch der Auftrag für die Untersuchung des Artenschutzes und der Landespflege für das geplante Baugebiet Bausenberg III zum Preis von 3600 Euro wurde an ein Fachbüro vergeben. Die Ausgleichsbepflanzung für das Baugebiet „Im Joch“ übernimmt die Firma Blumen Kraus in Bad Breisig, die unter acht Bewerbern mit 59 000 Euro das günstigste Angebot abgegeben hatte.
Abgelehnt wurde der Antrag der Anlieger, die Gemeindestraße „Hinter den Zäunen“ als Anwohnerstraße auszuweisen. Zwar sei dort nach der Inbetriebnahme der Ampeln in der Oberdorfstraße das Verkehrsaufkommen angestiegen, es bewege sich aber dennoch im üblichen Rahmen einer Ortserschließungsstraße, heißt es im Ratsbeschluss. Für den Unmut der Anwohner und deren Antrag äußerte Christoph Schmitt für die SPD-Fraktion volles Verständnis. Wegen der jetzt eingetretenen negativen Auswirkungen habe seine Fraktion damals auch gegen die Ampel votiert.
Die Erneuerung der Trinkwasserversorgung im Sporthaus setzt der SC Niederzissen als Pächter des Gebäudes um. Die Kreisverwaltung hat eine Förderung in Aussicht gestellt, einen weiteren Zuschussantrag richtet der Verein auch an den Sportbund Rheinland. Die Gemeinde erstattet dem SCN die nicht förderfähigen Kosten bis zum Höchstsatz von 20 000 Euro..
Foto: ©Hans-Willi Kempenich
Text: ©Hans-Willi Kempenich