Eine Erhebung aus dem Jahr 2013 hat ergeben, dass es damals in Niederzissen genau 506 Beete im öffentlichen Raum gab. Da inzwischen beim Straßenbau, beispielsweise im Neubaugebiet Joch, weitere Grünflächen angelegt wurden, ist deren Zahl seit 2013 sogar noch gestiegen und nötigt der Gemeinde einen gehörigen Pflegebedarf ab.
Überlegungen, wie die Bauhofmitarbeiter dabei entlastet werden können, waren Gegenstand der jüngsten Ratssitzung.
Dazu hatte die Wählergruppe Doll einen Antrag eingebracht. Der Inhalt: eine grundsätzliche Regelung für die Übernahme von Beetpatenschaften und deren Würdigung schaffen. Denn derzeit gibt es in Niederzissen schon rund 25 Patenschaften von Privatpersonen oder Gewerbetreibenden, die eine Grünanlage in der Nähe ihres Hauses oder Betriebes in Schuss halten. Nach dem Antrag soll Geschäftsleuten die Möglichkeit eingeräumt werden, in einem von ihnen gepflegten Beet eine Werbetafel von maximal 60 mal 60 Zentimetern Größe aufzustellen.
Die Initiative wurde grundsätzlich auch von den beiden anderen Ratsfraktionen begrüßt. Nach eingehender Diskussion wurden jedoch einige Modifikationen des Antragstextes angeregt. So soll es bei den Werbetafeln stets eine Einzelfallentscheidung geben. Die Beete sollen mit kleinen Namensschildern der Paten versehen werden – möglicherweise auf einem Krotzenstein. Für den Kauf von Pflanzen werden den Paten auf Nachweis maximal 50 Euro erstattet. Thematisiert wurde in diesem Zusammenhang auch die Kreisinitiative „Artenreiche Wiese“. Im Rat bestand jedoch Einigkeit darin, dass sich Beete in der Ortsmitte dafür nicht eignen, weil sie außerhalb der Blütephase keinen schönen Anblick bieten. Es wurden aber bereits Gemeindeflächen benannt, die mit Wildblumen eingesät werden könnten. Die Wählergruppe wird ihren Antrag jetzt überarbeiten und bei der nächsten Bauausschusssitzung zur Abstimmung vorlegen.
Erneut stand auch der Neubau auf der beim Abriss des alten Bauhofes freiwerdenden Fläche auf der Tagesordnung. Beigeordneter Andy Schmitt hatte zuletzt im Bauausschuss angeregt, einen Arbeitskreis einzurichten, der sich des Themas annehmen und Nutzungs- und Gestaltungsmöglichkeiten entwickeln könnte. Im Rat fand sich für diese Idee allerdings keine Mehrheit. Die Chance, einen Pächter für einen gastronomischen Betrieb zu finden, bezeichnete Ralf Doll nach entsprechenden Nachfragen bei Fachverbänden als eher gering.
Den Auftrag für eine naturschutzfachliche Untersuchung für das Baugebiet „Im Joch II“ vergab der Rat zum Angebotspreis von 7300 Euro an das Planungsbüro Hilgers (Bonn). Die Erneuerung der zehn Lichtpunkte in der Waldorfer Straße samt Umrüstung auf LED schlägt mit 13 500 Euro zu Buche. Auftragnehmer ist die Firma Koll aus Niederzissen. Jeweils 500 Euro aus der Gemeindekasse erhalten die örtliche Feuerwehr für ein Fest anlässlich ihres 95-jährigen Bestehens sowie die Katholische Kirchengemeinde für die Renovierung der Kapelle in Rodder.
Abschließend hatte Ortsbürgermeister Rolf Hans noch eine Reihe wichtiger Informationen für Rat und Mitbürger: Das von der Gemeinde in Auftrag gegebene Gutachten über die Emissionswerte vom Schützenplatz liegt vor. Das Papier wurde der Kreisverwaltung zugeleitet, die ihre Genehmigung zum Schießen mit Großkaliberwaffen überprüfen und gegebenenfalls korrigieren wird. Ebenfalls eingegangen ist die Endabrechnung für den Straßenausbau im Baugebiet Joch. Darin enthalten sind Mehrkosten in Höhe von 9700 Euro für den Rückbau der bereits angelegten Beete im Ahornweg, die von der Gemeinde zu tragen sind. Für das Amt der Klimaschutzpatin in der Gemeinde stellt sich Ursula Reuter zur Verfügung.
Bei der Gemeinde hat sich ein potenzieller Investor für den Bau eines Ärztehauses vorgestellt. An dem Gespräch nahm auch Wirtschaftsförderer Peter Engels von der VG-Verwaltung teil. Die Projektbeschreibung und eine Planungsskizze sollen in Kürze bei der Gemeinde eingehen. Die Vertreter der beiden Kommunen haben ihre Unterstützung zugesagt. Der Dreck-weg-Tag findet am Samstag, 30. März, statt. Zur Bevölkerungsstatistik: Niederzissen hatte zum Jahresende genau 2797 Einwohner. Die Geburtenzahlen sind in den vergangenen drei Jahren von 20 über 24 auf 25 in 2018 angestiegen.
Foto: ©Hans-Willi Kempenich
Text: ©Hans-Willi Kempenich