Ortsgemeinde Niederzissen

Niederzissen

Ortsgemeinde

Geschrieben am 21. September 2021

ALTHOLZBARRIEREN IM BROHLBACH

Niederzissen wird nicht nur vom westlichen bis zum östlichen Ortsrand vom Brohlbach durchflossen. Nein, innerhalb der Gemeindegrenzen münden auch noch der Wirrbach, der Heubach und der Bächelsbach in den Brohlbach. Und was alleine der kleine Bächelsbach bei Starkregen anrichten kann, mussten vor allem die Bewohner des Seifentals 2014 und 2015 schmerzlich erfahren.

Die Gemeinde tut alles dafür, dass sich so etwas nicht mehr wiederholt. So wurden in den vergangenen Jahren umfangreiche Renaturierungen durchgeführt und Rückhaltungen angelegt. Doch dabei soll es nicht bleiben. Momentan wirbt Ortsbürgermeister Rolf Hans um sogenannte Bachpaten. „Um die Überschwemmungsgefahr zu minimieren, sollen die Paten regelmäßige Inspektionen der Bachläufe vornehmen. Dabei sollen sie Ablagerungen im und am Bach melden, sodass diese beseitigt werden können“, umreißt der Gemeindechef deren Aufgaben. Denn die Pflege des Uferbereiches sei eine wichtige Voraussetzung für den Durchfluss bei erhöhtem Wasserstand.

Im Gemeindebüro traf sich der Ortsbürgermeister jetzt mit den ersten Freiwilligen, die als Bachpaten Verantwortung übernehmen wollen. Dabei wurde deren Aufgabenfeld abgegrenzt. Dazu gehören regelmäßige Begehungen der Bachufer, besonders nach Starkregen und schwerpunktmäßig im Herbst und Frühjahr. Sollten im Uferbereich abgestorbene Bäume entdeckt werden, sollen auch diese der Gemeindeverwaltung gemeldet werden. „Innerhalb der Wohnbebauung liegt die Zuständigkeit bei den Anliegern“, sagte der Ortsbürgermeister. Sollten im Bachbett Bäume oder Altholz liegen, müssen diese natürlich entfernt werden. Hier liegt die Zuständigkeit bei der Kommune, die auch verantwortlich für den Uferbereich außerhalb der Bebauung ist.

Bild: Gefährliche Altholzbarrieren wie diese im Brohlbach zwischen Ober- und Niederzissen sollen künftig von den Bachpaten gemeldet werden.

Die Durchführung der Begehungen und Besichtigungen sollen immer mit der Gemeindeverwaltung abgestimmt werden. Es sollten mindestens zwei Personen an der Besichtigung/Begehung eines Baches teilnehmen. Die Schwachstellen müssen anschließend dokumentiert werden. Dazu wird ein Bogen erstellt, aus dem die Teilnehmer der Bachbegehung, das Datum, Ortsangaben/Grundstücke sowie die Art der Mängel hervorgehen. Des Weiteren sollten Handyfotos die Angaben belegen. Bei gravierenden Fällen sollte unverzüglich die Verbandsgemeindeverwaltung benachrichtigt werden. Hier ist Michael Falckenberg der zuständige Sachbearbeiter für den Gewässerschutz. Dann wird über die weitere Vorgehensweise entschieden. Ist ein Bachanlieger zuständig für die Beseitigung eines Mangels, wird er angeschrieben. Oder die Mitarbeiter des Bauhofes werden tätig. Gegebenenfalls können auch Fremdfirmen beauftragt werden.

„Bislang haben drei Bachpaten ihre Hilfe zugesagt. Es wäre natürlich schön, wenn sich noch einige Freiwillige melden würden. Denn je größer deren Zahl ist, desto kürzer werden die Bachabschnitte, die sie zu beobachten haben“, sagte der Ortsbürgermeister.

Foto:   ©Hans-Willi Kempenich
Text:     ©Hans-Willi Kempenich