Ortsgemeinde Niederzissen

Niederzissen

Ortsgemeinde

Geschrieben am 8. Januar 2022

ALTERNATIVE BESTATTUNGSMÖGLICHKEITEN

Weil die Bestattungskultur nicht nur im Brohltal einem rasanten Wandel unterliegt, wurde in einer Sitzung des Bau- und Friedhofsausschusses im Herbst des vergangenen Jahres die Überlegung angestoßen, auch in Niederzissen alternative Bestattungsformen anzubieten. CDU-Fraktionssprecher Gerd Loth fasste die Möglichkeiten in einen Antrag, der jetzt im Ausschuss behandelt wurde.

Anhand einiger Zahlen zeigte Ortsbürgermeister Rolf Hans auf, wie sich der Wandel auf dem Niederzissener Friedhof darstellt: Noch 2015 wurden von 30 Beisetzungen mehr als die Hälfte als Erdbestattung durchgeführt. 2019 waren von 25 Beisetzungen nur noch neun Erd- und schon 16 Urnenbestattungen. Im vergangenen Jahr gab es in Niederzissen insgesamt 37 Beerdigungen, 30 davon als Urnenbestattungen. „Von den 30 Urnenbeisetzungen erfolgten 22 in Familiengräbern, für sechs Beerdigungen wurden neue Urnengräber angekauft, während für zwei Urnen pflegefreie Gräber vergeben wurden“, ergänzte der Gemeindechef.

Im CDU-Antrag wurden die Möglichkeiten konkretisiert, die für Niederzissen infrage kommen: „Denkbar wäre zum Beispiel die Nutzung der Anna-Kapelle für eine Urnenwand, alternativ das Aufstellen einer Urnenwand an geeigneter Stelle auf dem Friedhof oder das Anlegen einer Rasen- oder Blumenfläche mit einer Basaltstele mit den Namen der dort Beigesetzten“, heißt es in dem Schreiben.

Nach eingehender Aussprache wurden folgende Beschlüsse gefasst: Auf dem Friedhof soll eine etwa 40 bis 50 Quadratmeter große Fläche angelegt werden, auf der eine Stele errichtet wird. Das Areal soll mit Rasen begrünt und mit einem Blumenfeld für alle Urnen der Stele versehen werden. Die Gemeindeverwaltung wird für diese Maßnahme einen möglichen Standort auf dem alten Friedhofsteil ausfindig machen.

Für Bestattungen im Innenbereich käme die Anna-Kapelle infrage. Sie könnte mit einer kleinen Urnenwand versehen werden, die bei Bedarf erweiterbar ist. Zunächst wird jedoch eine Kostenschätzung erstellt. Erfasst werden darin der Innenanstrich, eine neue Zugangstür mit Schließmechanismus sowie eine Rampe für einen barrierefreien Zugang zur Kapelle.

Bild: Auf dem Niederzissener Friedhof sollen alternative Bestattungsmöglichkeiten entstehen. Eine davon könnte eine kleine Urnenwand in der Anna-Kapelle sein.

Zweites Beratungsthema für den Bauausschuss war die Parksituation im Bausenbergweg, wo besonders in den Abendstunden und an Wochenenden Parkplätze sehr knapp sind. Die mit 20 Häusern bebaute Straße ist ein verkehrsberuhigter Bereich, der in einem Wendehammer endet und über insgesamt zehn parallel zur Fahrbahn verlaufende Parkflächen verfügt. Weiterhin gibt´s 13 Verkehrsinseln. Eine Anwohnerin hatte sich mit einem Schreiben an die Gemeindeverwaltung gewandt und das Parkproblem geschildert. In einer Sitzungspause wurde zudem mehreren Anliegern die Möglichkeit zur Stellungnahme gegeben.

Nach einem Beschluss des Ausschusses werden die Parkbuchten jetzt Markierungen erhalten. Diese sollen im mittleren Bereich der Straße quer verlaufen, um ihre Anzahl zu erhöhen. Weiterhin wird ein Beet im hinteren Bereich der Straße entfernt, um zusätzlichen Parkraum zu schaffen. Das Ordnungsamt überprüft die Ausschilderung der Straße und passt sie gegebenenfalls an.

Abschließend teilte der Gemeindechef mit, dass Teile der Einfriedungshecke am Friedhof entfernt und neu gepflanzt wurden. Die Maßnahme sei notwendig gewesen, weil die bestehende Einfriedung über die Jahre zu breit wurde und mittlerweile bis an die dortigen Gräber reichte. Auch ein Teil der Hecke an der Kapellenstraße wurde erneuert. Überwiegend haben die Mitarbeiter des Bauhofes die Leistungen erbracht. Für die Pflege des Friedhofs wurde zudem ein neuer Mitarbeiter auf Minijob-Basis eingestellt, der am 1. März seine Arbeit aufgenommen hat.


Fotos:   ©Hans-Willi Kempenich
Text:     ©Hans-Willi Kempenich